Pistorius verpasst die Norm

SID

Luzern - Der unterschenkelamputierte Oscar Pistorius hat die letzte Chance auf seinen erhofften Einzelstart bei den Olympischen Spielen in Peking verpasst. Nun muss der 400-Meter-Läufer aus Südafrika auf einen Staffelplatz hoffen - oder auf die Spiele 2012 in London.

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"Ich bin so aufgeregt und so glücklich. Das hat heute Abend richtig Spaß gemacht", sagte der 21-Jährige, obwohl er beim Leichtathletik-Meeting in Luzern im B-Lauf in 46,25 Sekunden die Peking-Norm um sieben Zehntelsekunden verpasst hatte.

Trösten konnte sich Pistorius damit, dass er so schnell wie nie auf der Stadionrunde unterwegs war und seine persönliche Bestzeit um elf Hundertstelsekunden unterbot.

Pistorius, dem schon mit 17 Monaten nach Geburtsschäden Teile beider Unterschenkel amputiert werden mussten, sprintet jetzt auf Hightech-Karbonprothesen.

Nach einem zwischenzeitlichen Startverbot durch den Weltverband IAAF hatte er vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS sein formales Teilnahmerecht an den Meetings der Nichtbehinderten und auch bei Olympia erkämpft.

"Die Hoffnung lebt"

In der südafrikanischen 4 x 400-Meter-Staffel, für die Pistorius durchaus noch nominiert werden könnte, will ihn der Weltverband aber am liebsten nicht sehen. Seine Prothesen, meinte die IAAF, könnten ihn und seine Konkurrenten im zumeist turbulenten Geschehen bei den Wechseln gefährden.

"Ich glaube, dass ist der letzte verzweifelte Versuch der IAAF, mir die Qualifikationschance zu nehmen", sagte der Südafrikaner. Doch Pistorius kämpft weiter um das Peking-Ticket: "Die Hoffnung auf die Staffel lebt noch."