Pfeilschifter peilt Goldmedaille an

SID

Hamburg - Drei Medaillen aus 19 Wettbewerben - das ist die Vorgabe des Deutschen Schützen-Bundes für seine Olympia-Starter. Wie vor vier Jahren in Athen sollen es in Peking erneut mindestens drei Podiumsplätze werden.

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Das Selbstvertrauen stärken drei Weltrekorde in diesem Jahr durch Gewehr-Spezialistin Sonja Pfeilschifter (Ismaning) sowie die Asse mit der Schnellfeuer-Pistole, Ralf Schumann (Stockheim) und Newcomer Christian Reitz (Kriftel). Dazu holte das Trio in der Olympia-Saison noch sieben Weltcup-Siege.

Keinen Hehl aus seinen Ambitionen macht der dreimalige Olympiasieger Ralf Schumann. "Ich will in Peking Gold gewinnen", sagte der 46 Jahre Ausnahmekönner, der auch als Anwärter auf die Ehre des deutschen Fahnenträgers bei der Eröffnungsfeier in Peking gehandelt wird. Seit 24 Jahren bestimmt er das Geschehen in seiner Disziplin, hat inzwischen 40 Weltcup-Siege sowie 14 Erfolge bei Weltcup-Finals herausgeschossen.

Die innere Ruhe, beim Schießen Grundvoraussetzung für Erfolge, schöpft Schumann aus seinem tiefen christlichen Glauben. Zudem kann er im Gegensatz zu seinem 25 Jahre jüngeren Mitstreiter Reitz, der in seinem ersten Jahr bei den Männern die Weltspitze aufmischte, auf die Erfahrung von bisher fünf erfolgreichen Olympia-Starts bauen.

Schlechte Erinnerungen

Nicht so erfreulich sind dagegen die Olympia-Erinnerungen von Sonja Pfeilschifter. Nach Sydney und Athen reiste sie als Mitfavoritin. Die Plätze vier und fünf in Australien sowie zweimal Rang sechs in Griechenland waren da eher Enttäuschungen. Deshalb hat die bayerische Welt- und Europameisterin Prognosen bisher auch wie der Teufel das Weihwasser gemieden.

"Ich versuche, die Wettkämpfe wie eine normale Meisterschaft anzugehen", hat sich die Sportsoldatin vorgenommen. Die Vorbereitung auf die dritte Olympia-Teilnahme absolviert sie ganz allein mit Trainer Hubert Bichler auf dem Schießstand ihres Heimatvereins HSG München in Obersendling, wo Bichler Klartext redete. "Eine Medaille für Sonja sollte es schon werden", forderte er. Dann könnte die 37- Jährige endlich Frieden mit den olympischen Göttern schließen.

Das dürfte Bogenschützen-Bundestrainer Martin Frederick kaum gelingen. Mit Sebastian Rohrberg (Langwedel) und Anja Hitzler (Berlin) haben nur zwei seiner Schützlinge das Peking-Ticket gelöst.