UN-Sportberater Lemke hofft auf offene Spiele

SID
Lemke, Olympia
© Getty

Berlin - Die Vereinten Nationen werden den Verlauf der Olympischen Spiele in Peking nach den Worten des Sport-Sonderbeauftragten Willi Lemke genau beobachten.

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Lemke kündigte in Berlin auf dem 1. Deutschen Olympischen Sport-Kongress an, er werde UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach Olympia berichten. Der langjährige Manager von Werder Bremen hofft auf "sehr gute, offene und natürlich auch perfekt organisierte Spiele".

Die Kraft der Kommunikation werde nicht ohne Wirkung bleiben, sagte Lemke: "Deswegen war es richtig, die Spiele nach China zu geben - ebenso wie die Fußball-WM nach Südafrika. Das hat eine stabilisierende Wirkung."

Politik und Sport trennen

Mit Blick auf die Diskussionen um die Menschenrechte und den Tibet-Konflikt sei es jedoch falsch, von den Sportlern politische Stellungnahmen zu verlangen. Dies sei auch die Meinung des UN-Generalsekretärs: "Er sagt ausdrücklich: Haltet die missbräuchliche Form der Politik aus dem Sport heraus", erklärte Lemke.

"Das sind Spiele für Athleten. Das ist nicht die Generalversammlung, das ist nicht der Sicherheitsrat, der da fortgesetzt wird." Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, zeigte sich erneut optimistisch, dass die Spiele zu einer nachhaltigen Öffnung in China beitragen würden.

"Der Sport kann im Verhältnis mit China ein Eisbrecher sein", sagte Bach, der auch Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ist. Vor der Telekom-Repräsentanz in Berlin nahm Bach T-Shirts mit Protest-Botschaften entgegen, die der frühere DDR-Radsportler Uwe Trömer im Namen einer Gruppe ehemaliger Spitzenathleten und Olympia- Teilnehmer übergab. Zur Gruppe gehören die frühere DDR-Sprinterin Ines Geipel und Olympiasieger Dieter Baumann.

Die T-Shirts sollen in Peking im Deutschen Haus zum Tragen angeboten werden. Zu den Aufschriften gehören "Freies China", "Freies Tibet" und "Sport für Menschenrechte". Die Verbreitung politischer Botschaften an den Wettkampfstätten ist verboten.

Die T-Shirts sollten Bach zunächst vor dem Schloss Bellevue übergeben werden, wo am gleichen Tag die Verabschiedung der deutschen Olympia-Mannschaft durch Bundespräsident Horst Köhler vorgesehen ist.