Goldmann-Vorwürfe: Prokop für Diskussion

SID

Regensburg - Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), hat sich nach den Doping-Vorwürfen gegen Trainer Werner Goldmann für eine Diskussion über den Umgang mit der Vergangenheit ausgesprochen.

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Im Gespräch mit der in Regensburg erscheinenden "Mittelbayerischen Zeitung" nannte Prokop die Goldmann vorgeworfenen Dopingverabreichungen an einen Athleten in der früheren DDR "verwerflich und kriminell".

Dennoch müsse man darüber reden, ob ein Trainer, "der sich in den letzten 15 oder 20 Jahren nichts zuschulden kommen ließ und den Anti-Doping- Kampf unterstützt hat, nicht eine Chance auf Resozialisierung hat".

Prokop sagte weiter: "Das sind Vorgänge, die liegen 30 Jahre zurück. Dopingsünder werden als Ersttäter zwei Jahre gesperrt und dürfen dann wieder starten. Haben nicht auch Trainer ein Recht auf eine zweite Chance? Diese Frage müssen wir diskutieren."

Der ehemalige Kugelstoßer Gerd Jacobs hatte Goldmann, heute Coach von Diskus-Vizeweltmeister Robert Harting, beschuldigt, von ihm Anfang der 80er Jahre Anabolika bekommen zu haben. Goldmann bestreitet die Vorwürfe. Nun will eine vom Deutschen Olympischen Sportbund eingesetzte Unabhängige Kommission über die Teilnahme Goldmanns bei den Spielen in Peking entscheiden.

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