Dietzsch olympisch-optimistisch

SID

Kienbaum - Die dreimalige Diskuswurf-Weltmeisterin Franka Dietzsch hat ihre Hoffnungen auf einen Olympia-Start keineswegs begraben.

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"Peking war und bleibt mein Ziel. Ich habe mich nicht aufgegeben. Für eine Zehn-Prozent-Chance trainiere ich doch nicht wochenlang in Kienbaum", sagte die 40-Jährige vom SC Neubrandenburg, die seit drei Wochen im Bundesleistungszentrum nahe Berlin für ihr Comeback trainiert.

Und betonte: "Wenn ich nicht an Peking glauben würde, wäre ich längst im Urlaub zu Hause bei mir in Koserow."

Dietsch und Kollark uneins

Offenbar hat die Weltklasse-Diskuswerferin einen anderen Trainingsplan und etwas andere Ansprüche als ihr langjähriger Coach Dieter Kollark: Der hatte ihre Chancen auf eine fünfte Olympia-Teilnahme am Vortag mit "höchstens zehn bis 20 Prozent" beziffert.

Doch die Weltmeisterin geht nach wie vor davon aus, "dass ich Anfang August ins Trainingslager nach Japan fliege". Die Mannschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bereitet sich wie vor der WM 2007 in Osaka im japanischen Shibetsu/Hokkaido auf den Saison-Höhepunkt vor.

Der Diskus-Vorkampf wäre für Dietzsch am 15., das Finale am 18. August.

Nominierung trotz gesundheitlicher Probleme

Ihre gesundheitlichen Probleme - Anfang Juni wurde überraschend akuter Bluthochdruck diagnostiziert - hat sie inzwischen dank der Medikamente im Griff.

"Das Hauptproblem ist der Fuß, aber nach der Behandlung beim Physio hatte ich heute Vormittag ein gutes Gefühl. Ich freue ich mich wieder richtig aufs Training. Ich will am Nachmittag die Scheibe werfen - dann sehen wir mal", sagte die Athletin, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auch ohne Normnachweis für die Peking-Spiele nominiert wird.

Dietzsch träumt von Medaille

Der Traum von der ersten Medaille bei ihren fünften Spielen lebt, doch Franka Dietzsch ist lange genug im Geschäft, um sich etwas vorzumachen. "Sicherlich musste ich meine Ansprüche etwas herunterschrauben", gab die beste deutsche Diskuswerferin des vergangenen Jahrzehnts zu.

"Im Moment muss ich sicher sagen, dass ich nicht in der Lage bin, Olympiasiegerin zu werden. Aber den Anspruch, eine gute Platzierung zu erreichen oder eine Medaille zu holen, habe ich immer noch."

Zur Not auch ohne Kollark

Notfalls auch ohne Trainer. Falls Kollark nicht für das Olympia-Team nominiert wird, will Franka Dietzsch trotzdem auf die Reise nach Asien gehen.

"Der Robert Harting ist gerade hier angekommen. Mit dem verstehe ich mich wirklich gut. Wir würden dann während Olympia mit seinem Trainer Werner Goldmann ein gutes Team abgeben", sagte die Diskus-Weltmeisterin zur Zweck-Gemeinschaft mit dem Berliner Diskus-Vizeweltmeister und dessen Coach.