Hambüchen bedauert Hamm-Absage

SID
usa, paul hamm
© Getty

Tokio - Die verletzungsbedingte Absage des Olympia-Starts von US-Mehrkampf-Olympiasieger Paul Hamm hat beim deutschen Team im Trainingslager Tokio Bedauern ausgelöst.

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"Paul Hamm ist ein großartiger Sportsmann, ich wäre gern in Peking gegen ihn angetreten. Olympia ist ein Traum für alle, und da ist es besonders bitter, wenn man wegen Verletzungen absagen muss", sagte Reck-Weltmeister Fabian Hambüchen, nachdem die Nachricht von Hamms Absage die Riege im National Trainings Centre (NTC) von Tokio erreicht hatte.

Bereits beim American Cup im März war das groß angekündigte Duell der beiden Top-Turner in New York ins Wasser gefallen, weil Hambüchen wegen einer Erkrankung passen musste.

"Ganz klar, jetzt fehlt in Peking eine Galionsfigur des Turnens", meinte Cheftrainer Andreas Hirsch. "Ein wenig haben die Amerikaner ihre Chancen selbst reduziert, weil im Vorfeld alles auf den Star fixiert war. Ein großes Handicap für die Amerikaner."

Schweren Herzens abgesagt

Zuvor hatte Hamm in Chicago schweren Herzens die Entscheidung getroffen, trotz der Wildcard durch den US-Verband nicht nach Peking zu reisen. "Es war eine ganz schwere Entscheidung. Ich habe mein Herz und meine Seele in das Comeback gesteckt und alles getan, um rechtzeitig für Peking fit zu werden", sagte er. Als Ersatz für Hamm wurde vom NOK der USA Raj Bhavsar nachnominiert.

"Natürlich fehlt ein starker Konkurrent, aber klar ist auch, dass wir uns auf unsere eigenen Übungen konzentrieren müssen. Bei der WM in Stuttgart haben die USA auch ohne Paul Hamm bewiesen, dass sie das Zeug haben, um die Bronzemedaille mitzukämpfen", sagte Hirsch.

Mittelhandbruch bei Hamm

Hauptgrund für die Absage des 25 Jahre alten Hamm ist der Bruch der rechten Mittelhand, den er sich am 22. Mai bei den US- Meisterschaften zugezogen hatte. Danach war ihm vom Spezialisten Lawrence Lubbers mit neun Schrauben eine Metallplatte eingesetzt worden. In der vergangenen Woche kam eine Trainingsverletzung in der linken Schulter hinzu. "Die Zeit war einfach zu knapp. Ich hätte noch einen Monat für die Regeneration gebraucht", sagte der Mehrkampf- Weltmeister von 2003, der sich nach seinem Olympiasieg in Athen ganz auf sein Studium konzentriert hatte und erst im Vorjahr wieder in die Vorbereitung auf Peking eingestiegen war.

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