Damit kann das deutsche Trio mit den drei Düsseldorfern Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Christian Süß frühestens im Finale auf die Chinesen treffen. "Darauf hatten wir hingearbeitet. Das ist eine gute Nachricht", sagte DTTB- Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig in Düsseldorf.
Europameister Boll wollte die verbesserte Ausgangsposition allerdings nicht überbewerten. "Wir müssen bei jeder Setzung gut spielen", sagte der 27 Jahre alte Linkshänder.
Dennoch sieht er für die DTTB-Auswahl eine gute Chance, die Podestplätze von der WM 2006 (3.) und WM 2004 (2.) zu bestätigen. "Eine Medaille im Team- Wettbewerb ist absolut realistisch. Dann würde es viel lockerer in den Einzelwettbewerb gehen", erklärte Boll.
Boll topfit
Der Weltranglisten-Sechste präsentierte sich bei der offiziellen Verabschiedung des DTTB-Olympiateams gut gelaunt und optimistisch. "Ich fühle mich topfit und hatte trotz hoher Umfänge im Training keine Probleme mit meinem Knie. So langsam kitzelt es. Wir sind alle heiß auf Wettkämpfe. Nur Training ist auf Dauer langweilig", sagte der deutsche Hoffnungsträger.
Mehrere chinesische Journalisten beobachteten den gebürtigen Hessen, der im Reich der Mitte als populärer Sportler und schärfster Rivale der einheimischen Asse gilt.
Seine zahlreichen chinesischen Fans hatte Boll in den vergangenen Wochen mit Blogs und Kolumnen im Internet und in der chinesischen Sportzeitung "Titan" ständig aktuell informiert. Diese Arbeit hat er nun eingestellt.
"Vom 1. August an ist es Olympia-Teilnehmern untersagt, Kolumnen zu veröffentlichen, vor allem, wenn sie mit einem Unternehmen in Verbindung stehen, das nicht zu den olympischen Sponsoren zählt", erläuterte Boll, der unter anderem von einem Großhandelsunternehmen (Metro) unterstützt wird.
Härtetest gegen Europas Elite
Zum Abschluss des letzten Vorbereitungslehrgangs treffen er und die anderen deutschen Olympia-Teilnehmer an diesem Freitag in Düsseldorf bei einem internationalen Turnier auf die besten Spieler Europas.
Bei den DTTB-Damen, die für den Team-Wettbewerb in Peking an Nummer sechs gesetzt sind, fehlt Jiaduo Wu (Kroppach). Die beste deutsche Spielerin soll nach einem Muskelfaserriss noch etwas kürzertreten.