Hoffnungen auf Steffen und Lurz

SID

Hamburg - Besser sein als in Athen: Cheftrainer Örjan Madsen hat für die deutschen Schwimmer ein klares Ziel vorgegeben. Einmal Silber und viermal Bronze sind zu überbieten. Im Wettstreit mit den Top-Nationen Australien und USA sind die Ambitionen ungewöhnlich zurückhaltend.

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Das hat gute Gründe. Athen kann übertroffen werden, aber niemand darf sich wundern, wenn die Medaillenausbeute in Peking noch magerer ausfällt. Die Medaillenhoffnungen für Peking ruhen vor allem auf Britta Steffen (50 und 100 m Freistil), Annika Lurz (200 m Freistil), Sarah Poewe (100 m Brust) und Helge Meeuw (100 m Rücken).

Nicht zu unterschätzen sind Paul Biedermann, Steffen Deibler und die Frauen- Staffeln. Dazu kommen die Langstrecken-Stars Thomas Lurz und Angela Maurer. Der sechsfache Weltmeister Lurz ist beim Olympia-Debüt der Langstreckler über zehn Kilometer gut für Gold. Maurer hat sich eine Medaille als Ziel gesetzt.

Letztes Schwimm-Gold 1992

Gold im Becken will Britta Steffen. Und die Berlinerin weiß, dass sie dafür Weltrekord schwimmen muss. Die vierfache Europameisterin von Budapest 2006 konzentriert sich auf die 100 Meter Freistil, hat die 200 Meter aus ihrem Programm genommen und sogar dem 4 x 200- Meter-Quartett einen Korb gegeben.

Nichts soll ihre Chance auf den Olympiasieg über 100 Meter gefährden. Daneben ist nur noch Platz für den 50-Meter-Sprint.

Die bisher letzte olympische Goldmedaille für Deutschlands Schwimmer hat Dagmar Hase 1992 in Barcelona über 400 Meter Freistil gewonnen. Superstar Franziska van Almsick konnte sich ihren Traum vom Olympia-Gold nie erfüllen.

Auf ihrer Spezialstrecke 200 Meter Freistil will in Peking die Würzburgerin Annika Lurz nach den Sternen greifen.

Medaillenkampf wird im Kopf entschieden

Mit Rekorden und Weltklassezeiten bei den deutschen Meisterschaften haben sich die Schwimmer Mut für Olympia gemacht. Madsen aber weiß: "Wir haben einige starke Disziplinen, aber wir haben mehr Schwächen als Stärken. Schwachpunkte sind vor allem die Lagen-Disziplinen und die langen Strecken bei Männern und Frauen sowie der Brust- und Schmetterlingsbereich der Männer."

Der Kampf um die Medaillen wird laut Madsen auch im Kopf entschieden. "Wer Olympiasieger werden will, darf sich durch nichts beirren lassen - und schon gar nicht vor großen Namen bereits auf dem Startblock in die Knie gehen. Ein Problem ist da schon die vieldiskutierte Anzug-Frage. Wer meint, im falschen Anzug zu stecken, hat schon verloren."

Hoffnung ruhen auf Wasserspringer

Im Wasserspringen haben speziell die Synchronpaare Chancen auf gute Platzierungen. Der Aachener Turm-Spezialist Sascha Klein gilt nach seinem Erfolg beim Weltpokal in Peking als Medaillen-Anwärter. Die deutschen Wasserballer waren 2004 in Athen Fünfte.

Eine Wiederholung dieser glänzenden Platzierung scheint angesichts von Vorrunden-Gegnern wie Weltmeister Kroatien, Europameister Serbien oder Pan-Amerika-Sieger USA nahezu ausgeschlossen. Die ersten drei Mannschaften jeder Vorrundengruppe qualifizieren sich für die Medaillenrunde.