Schwimmer-Reibereien beigelegt

SID

Monte Carlo - Die Reibereien im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) sind rechtzeitig vor Olympia beigelegt. Der neue Anzug passt, die Athletenvereinbarung ist unterschriftsreif, die Prämien sind gesichert.

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Nach ersten Tests mit dem für Peking entwickelten Hightech-Anzug des DSV-Ausrüsters (adidas) in Monte Carlo stellte Helge Meeuw fest.

 "Das macht uns Mut. Das ist auf jeden Fall ein gleichwertiges Produkt, wenn nicht sogar besser", sagte die Medaillen-Hoffnung aus Frankfurt am Main mit Blick auf den Weltrekord-Anzug eines australischen Herstellers (Speedo).

15.000 Euro für Gold

Verbandspräsidentin Christa Thiel atmete nach den "konstruktiven Gesprächen" mit den Athleten auf. "Wir blicken positiv nach vorn", sagte sie, "unsere Schwimmer reisen in guter Stimmung und mit guten Voraussetzungen nach Peking."

Die Streitpunkte um die Athletenvereinbarung sind ausgeräumt. Athleten-Sprecher Stefan Herbst (Leipzig): "Wir haben keine Bedenken mehr. Das Wochenende war wirklich positiv."

Der Verbands-Vermarkter (SMS) sicherte den Athleten in Monaco 15.000 Euro für Olympia-Gold, 7.000 für Silber und 4000 für Bronze zu. Vermarkter-Chef Jürgen Greve: "Für die Staffeln gibt es das Doppelte."

Wichtigsten Baustellen geschlossen

Die sportlichen Ergebnisse gerieten in den Hintergrund. Cheftrainer Örjan Madsen erlebte, bedingt durch die sehr harte Trainingsphase, eine "ziemlich bunte Mischung aus einigermaßen guten und relativ schwachen Leistungen".

Am Ende interessierte ihn nur eines: "Die wichtigsten Baustellen sind erledigt." Jetzt steht nur noch der Streit mit Bundestrainer Manfred Thiesmann aus, der seine Peking-Nominierung gerichtlich einklagen will.

Die deutschen Schwimmer ließen sich auch durch Top-Leistungen der Konkurrenz nicht aus der Fassung bringen. Der japanische Olympiasieger Kosuke Kitajima erzielte in Tokio in 2:07,51 Minuten über 200 m Brust im Speedo-Anzug einen Fabel-Weltrekord.

Der Anzug sitzt

Abgerechnet wird aber in Peking. Der Respekt vor den Speedo- Konkurrenten scheint dem Gefühl eigener Stärke gewichen zu sein. "Der Anzug hat die guten Merkmale aller Anzüge in sich vereint. Das macht uns den Weg frei. Auf jeden Fall sind wir die Sorge los", stellte Meeuw fest.

"Es sieht sehr, sehr gut aus", sagte Herbst. In Monte Carlo testeten die DSV-Schwimmer fünf Prototypen. Änderungsvorschläge werden jetzt mit einbezogen. Ende Juni sollen die Schwimmer zum Trainingslager in Berlin ihre neuen Anzüge bekommen.