Leichtathletik-Asse mit Peking-Tunnelblick

SID

Berlin - Den Millionen-Jackpot vor Augen, den Blick auf die Olympischen Spiele in Peking gerichtet und auch schon die WM 2009 in Berlin im Kopf: So präsentierten sich die Leichtathletik-Asse zum Auftakt der Serie Golden League beim Internationalen Stadionfest (ISTAF) in Berlin.

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Mit Hochspringerin Blanka Vlasic (Kroatien) und Speerwerfer Tero Pitkämäki können bei der zweiten Station in Oslo nur noch zwei Osaka-Weltmeister vom großen Geld träumen.

"Ich springe wesentlich besser nach sechs Uhr am Abend", sagt Vlasic und träumt nach 25 Siegen hintereinander von neuen Höhenflügen. Eine Rivalin ist Zwei-Meter-Springerin Ariane Friedrich (Frankfurt/Main).

WM-Sieg keine Garantie für Olympia

Pitkämäki ist für Oslo gemeldet, muss aber erst seine Verletzung überwinden, damit er überhaupt gegen seinen norwegischen Dauerrivalen und Olympiasieger Andreas Thorkildsen antreten kann, die nur ein Zentimeter trennte. Der Finne, der sich nach seinem ersten Versuch von 85,20 Meter mit schmerverzerrtem Gesicht den Ellenbogen hielt, verzichtete auf weitere Würfe.

Dass der WM-Sieg längst kein Garantieschein für Olympia-Gold ist, mussten fünf Einzel-Weltmeister bei Niederlagen erkennen. Nur fünf Tage nach Berlin brennen die Verlierer bei der zweiten Jackpot-Auslese auf Revanche.

US-Trials: Merrit vs. LeShawn

Über 400 Meter steht der WM-Zweite LaShawn Merritt nach seinem Sieg in der Saisonbestzeit von 44,03 Sekunden im spannenden Kopf-an-Kopf-Duell mit Weltmeister und Olympiasieger Jeremy Wariner (44,07) diesmal nicht in der Startliste. "Mein Ziel ist es, ihn noch einmal zu schlagen - bei den Olympischen Spielen", sagte Merritt.

Spätestens bei den US-Trials Ende Juni in Eugene treffen beide wieder aufeinander. Auf Rehabilitierung sinnt auch Weitspringer Irving Saladino aus Panama, der nach seinen 8,73 Meter von Hengelo/Niederlande mit Anlaufproblemen völlig abstürzte und aus allen Jackpot-Träumen gerissen wurde.

Weltrekordlerin im Fokus

Im Fokus stehen dürfte die erst 18-jährige Pamela Jelimo (Kenia), die in ihrem fünften 800-Meter-Rennen mit dem Junioren-Weltrekord von 1:54,99 Minuten imponierte und die unverwüstliche Maria Mutola (Mosambik) als Afrika-Rekordhalterin ablöste.

Als der Tempomacher zu langsam war, ging die ehemalige Sprinterin, die erst im Januar auf Drängen ihres Trainers zur Mittelstrecke wechselte, resolut an die Spitze. "Vom Training her bin ich schnelle Läufe gewöhnt", meinte Jelimo. Seit elf Jahren war keine Läuferin mehr so schnell.

Göttlicher Beistand

Zu den neuen Gesichtern gehört auch der 23 Jahre alte Iraner Ehsan Hadadi, der beim erfahrenen russischen Trainer Kim Buchanzew trainiert und nach seinem Asien-Rekord von 69,12 bald auch auf 70- Meter-Weiten hofft: "Gott hat mir die Kraft gegeben, um dieses Ergebnis zu erreichen. Die Olympischen Spiele zu gewinnen, ist mein großer Traum."

Zwei Siege über Olympiasieger Virgilius Alekna (Litauen) und Weltmeister Gerd Kanter (Estland) machen ihm Mut.

Diskuswerfer Robert Harting, der sich als Zweiter auf 67,70 Meter steigerte, blickt schon bis zur WM in seiner Heimatstadt (15. bis 23. August 2009). "In Peking möchte ich Dritter werden und in Berlin Weltmeister mit einer 70-Meter-Weite.