Ohne Doppeltrap-Schützen nach Peking

SID

Suhl - Die deutschen Doppeltrap-Schützen haben beim Sieg des britischen Sydney-Olympiasiegers Richard Faulds ihre letzten Chancen auf Olympia-Tickets eingebüßt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Londoner egalisierte beim Weltcup in Suhl im Vorkampf mit 147 Treffern den zehn Jahre alten Weltrekord des Australiers Michael Diamond. Der Brite gewann die hochklassige Konkurrenz mit insgesamt 193 Scheiben vor Asienmeister Hu Binyuan (China/192) sowie dem Ungarn Roland Gerebics (189).

Als Bester der deutschen Starter scheiterte Waldemar Schanz (Wiesbaden) im Stechen um den Finaleinzug und wurde mit 142 Treffern Siebter. Die Bestmarke von Faulds war der erste Weltrekord im Doppeltrap und der insgesamt zwölfte in einer Wurfscheiben-Disziplin auf dem Suhler Friedberg.

Schanz durfte lange hoffen

Während sich Michael Goldbrunner (Geretsried) mit nur 135 Treffern als 21. frühzeitig aus dem Rennen um ein Olympia-Ticket verabschiedete, konnte sich Routinier Schanz lange Zeit Hoffnungen machen.

"Wäre Waldemar Schanz unter die ersten Drei gekommen, hätten wir für ihn beim internationalen Verband eine Wildcard für Peking beantragt", erläuterte Heiner Gabelmann, der Sportdirektor des Deutschen Schützenbundes.

Kritik von Metelmann 

Bundestrainer Wilhelm Metelmann kritisierte Goldbrunners Auftritt. "Er wollte es zu genau machen, hat nicht aggressiv genug geschossen", bewertete er den Auftritt des 22- jährigen Rand-Münchners.

Der 39-jährige Wiesbadener Schanz dagegen haderte mit sich. "Natürlich ist man immer selbst schuld, wenn man nicht trifft. Doch irgendwie klebt mir in diesem Jahr Pech an der Waffe. Immer Plätze zwischen sieben und zehn und kein Finale. Langsam verliere ich den Spaß", sagte Schanz.

EM statt Olympia

Statt Peking heißt sein Saisonziel nun Europameisterschaft im Juli auf Zypern. "Aufhören werde ich aber keinesfalls", erklärte der wortgewandte Hesse.

Vom Ergebnis profitierte Pistolenschütze Florian Schmidt (Frankfurt/Oder).

Der Dritte des Weltcups in München mit der Freien Pistole erhielt das 18. und letzte noch offene Olympia-Ticket vom nationalen Verband.