Bubolz ausgemustert

SID
Hockey, Olympia, DHB, Herren, Ulrich Bubolz
© DPA

Rotterdam - Der vor zwei Jahren noch als "Hockey-Lehmann" umjubelte WM-Held Ulrich Bubolz dürfte die Entscheidung gegen ihn als Keeper bei den Olympischen Spielen gewaltig auf den Magen schlagen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Den Höhepunkt meiner Sportkarriere in einem eindrucksvollen Land", wollte er laut Verbandsseite in Peking erleben. Doch nun kann er Urlaub machen. Kein Wunder, dass Bubolz nach Bekanntgabe erst einmal nicht erreichbar war.

42 Tage vor dem ersten Gruppenspiel der Hockey-Herren war Schluss mit dem Olympia-Traum für den 27 Jahre alten Keeper des Berliner HC. Doch es erwischte nicht nur den WM-Heroen von 2006.

Weinhold gesetzt 

Auch Christian Schulte, der während der Spiele 33 Jahre alt wird und zuletzt bei der Champions Trophy nicht mit im Kader stand, muss sich wie schon bei der Heim-WM mit der Reservistenrolle begnügen.

Der Krefelder kommt nur zum Zug, wenn sich der von Bundestrainer Markus Weise ausgewählte Max Weinhold, der in der vergangenen Saison in der 2. Liga Nord mit Rot-Weiß Köln den Aufstieg ins Oberhaus schaffte, in Peking verletzen sollte.

So sehen es die Regeln vor, die nur 16 Spieler pro Kader erlauben plus zwei sogenannte P-Akkreditierungen im Verletzungsfall.

Dankbarkeit für 16+2-Lösung

"Das ist keine Optimal-Regelung. Wir hätten es lieber gehabt, 18 Spieler nominieren zu können und dann für die Spiele jeweils 16 zu berufen", sagte Stephan Abel, Präsident des Deutschen Hockey-Bundes (DHB).

"Wir sind aber sehr dankbar, dass das Internationale Olympische Komitee der 16+2 Lösung zugestimmt hat - auf unser Drängen", meinte der DHB-Chef. Anders als bei Olympia ist es bei WM-Turnieren üblich, per se 18 Akteure zu nominieren.

"Bei den Witterungsverhältnissen, die uns in China erwarten mit 40 Grad Celsius und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit, nimmt man eher noch einen Feldspieler mit.

Für den Torwart, der auf Position 17 oder 18 ist, ist das natürlich nicht so prickelnd", sagte Abel. Auch Damen-Coach Michael Behrmann vergab einen der Nachrückerplätze an eine Torfrau.

Bubolz wird zum "Hockey-Kahn"

Bei dieser Entscheidung waren es sportliche Gründe und auch viel Bauchgefühl", begründete Weise seine Antwort auf die Torwartfrage.

2006 rettete der erst kurz vor der WM zur Nummer 1 beförderte Bubolz mit seinen Paraden im Halbfinal-Krimi inklusive Siebenmeterschießen gegen Spanien das DHB-Team ins Finale.

"Der Vergleich mit Lehmann liegt nahe, weil jetzt die Nummer 2 die Nummer 1 ist", hatte er bei den Titelkämpfen zu seinem Blitz-Aufstieg unter dem damaligen Coach Bernhard Peters gesagt. Diesmal ist Bubolz selbst der Leidtragende.