Fackellauf schon früher in Xinjiang

SID

Peking - Die olympische Fackel wird überraschend schon in dieser Woche durch die nordwestchinesische Provinz Xinjiang getragen. Das geht aus dem auf der Website der Pekinger Olympia-Organisation BOCOG veröffentlichten aktualisierten Ablaufplan hervor.

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Ursprünglich hätte die Fackel erst am 25. Juni ihre Reise durch die vornehmlich von muslimischen Uiguren bewohnte Region antreten sollen, in der es in der Vergangenheit zu Protesten gegen die chinesische Fremdherrschaft gekommen war.

Nächste Station wäre eigentlich die Südwestprovinz Sichuan gewesen. Diese Etappe war jedoch wegen des schweren Erdbebens auf August verlegt worden.

Kritik vom Weltkongress 

Exiluiguren sehen hinter dem Fackellauf - ähnlich wie die Exiltibeter - den Versuch der chinesischen Führung, ihren Machtanspruch auf die Nordwestregionen zu demonstrieren.

"Die chinesischen Behörden wollen das Ereignis nutzen, um die weit verbreitete Unzufriedenheit der Uiguren zu verdecken", kritisierte der Sprecher des in München ansässigen Weltkongresses der Uiguren, Dilxat Rexit. Im Vorfeld des Fackellaufs seien Aktivitäten der Uiguren überwacht worden, um Proteste während Laufs zu verhindern.

Unklarheit herrschte weiter über Zeitpunkt und Länge des umstrittenen Fackellaufs durch Tibet. Der revidierte Plan datiert den Lauf auf den 19. bis 21. Juni. Ein Sprecher der Olympia-Organisatoren wollte das Datum jedoch nicht bestätigen. Am Montag wurde die olympische Flamme durch das südwestchinesische Chongqing getragen.