Hammergruppe für deutsche Volleyball-Männer

SID
Olympia, Volleyball, Männer, Frauen, Deutschland
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Peking - Die deutschen Männer haben einmal mehr kein Glück bei der Gruppeneinteilung gehabt und für die Olympischen Spiele in Peking starke Gegner erhalten.

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Das Team von Bundestrainer Stelian Moculescu, das sich seit 1972 in München erstmals nach 36 Jahren wieder für Olympische Spiele qualifiziert hat, trifft in Gruppe B auf den zweimaligen Weltmeister und Athen-Olympiasieger Brasilien, EM-Finalist Russland, den WM-Zweiten Polen, Sydney-Olympiasieger Serbien und Afrika-Vertreter Ägypten.

Die Gruppeneinteilung wurde in Peking durch Setzen nach der Weltrangliste vorgenommen. "Eine leichte Gruppe. Wir können uns über Losglück nicht beklagen", meinte Moculescu ironisch, der nach Peking seinen Job als Nationaltrainer aufgibt.

Vorsichtiger Optimismus 

"Das Olympia-Turnier hat eine hohe Qualität, das wird eine sehr harte Geschichte", fügte er hinzu. "Wichtig ist, dass wir in Peking dabei sind. Ich sehe auch in dieser Gruppe die Chance, weiterzukommen", sagte Werner von Moltke, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV).

Die ersten vier Teams beider Gruppen kommen weiter. In der vermeintlich leichteren Staffel A spielen Gastgeber China, die USA, der WM-Dritte Bulgarien, Italien, Japan und Venezuela.

Die deutschen Spieler nahmen die "Auslosung" mit Respekt und vorsichtigem Optimismus zur Kenntnis. "Prost Mahlzeit, das ist eine richtige Hammergruppe. Aber wir wollen in die nächste Runde", betonte Kapitän Björn Andrae.

Brasilien ist das Topteam schlechthin 

"Schwieriger war nicht möglich. Es gibt nur einen leichten Gegner, sonst wird es interessant und schwer", sagte der 38-jährige Mittelblocker Ralph Bergmann. Italien-Profi Stefan Hübner bleibt Optimist: "Ziel muss sein, die Gruppenphase zu überstehen. Wir haben die Russen, Polen und Serben auch schon geschlagen und gezeigt, dass wir starke Gegner besiegen können."

Brasilien gilt als das Topteam schlechthin. "Die haben in den letzten Jahren alles gewonnen und den Volleyball stark geprägt", zollt der Bundestrainer Respekt. Die Brasilianer haben seit dem WM-Sieg 2002 in Argentinien alle großen Turniere - Olympia 2004 in Athen, WM 2006 in Japan sowie Weltliga und World Cup - gewonnen.

"Spielerisch dazu gewinnen" 

Russland bewertet Moculescu als athletisch starkes Team, das seinen Zenit noch nicht erreicht hat.

Serbien habe nach dem Umbruch das alte Leistungsvermögen noch nicht wieder erreicht. Polen behauptete sich in der Qualifikation gegen Gastgeber Portugal und zeigte mit WM-Rang zwei sein Potenzial.

Die deutsche Mannschaft startet am 16. Juni in die Olympia-Vorbereitung. Moculescu: "Spielerisch müssen wir noch an dem einen oder anderen arbeiten."