DOSB vergibt über 150 Tickets

SID
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Frankfurt/Main - Bei der zweiten Nominierungsrunde des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt/Main soll neben Turn-Weltmeister Fabian Hambüchen und Schwimm-Ass Britta Steffen auch Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch ihre Fahrkarte zu den Sommerspielen nach Peking erhalten.

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DOSB-Generaldirektor Michael Vesper kündigte an, dass die gesundheitlich angeschlagene Neubrandenburgerin trotz eines bislang fehlenden Leistungsnachweises nicht zu den "Problem-Fällen" gehöre, über die erst am 15. Juli bei der dritten und letzten Nominierung entschieden wird.

"Franka Dietzsch ist Weltmeisterin. Sie hat schon oft bewiesen, was sie kann", sagte Vesper.

Dietzsch mit gesundheitlichen Problemen

Der DOSB folgt damit offenbar dem vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) eingereichten Vorschlag, auch wenn dieser laut Bundestrainer Jürgen Mallow "von den Nominierungsrichtlinien abweicht". Dietzsch hatte die Norm (61,00 Meter) bei ihrem Saisonauftakt Mitte Mai verfehlt und danach von den Ärzten wegen akuten Bluthochdrucks eine Pause verordnet bekommen.

Die 40-Jährige hat erst vor wenigen Tagen wieder mit leichtem Training begonnen und hofft bei den deutschen Meisterschaften am 5./6. Juli in Nürnberg auf ihre Rückkehr in den Ring. Ab Montag bereitet sie sich im Trainingslager in Kienbaum auf ihr Comeback vor.

Mit mehr als 400 Athleten nach Peking

Nachdem bei der ersten Nominierungsrunde 79 Athleten ihr Olympia-Ticket erhalten haben, werden am 23. Juni neben einer Reihe von Leichtathleten die Olympia-Fahrer in den Sportarten Kanu-Rennsport, Moderner Fünfkampf, Rad/Mountainbike, Ringen, Rudern, Schießen, Bogenschießen, Schwimmen, Wasserspringen, Tennis und Turnen benannt.

"Wir werden dann mehr als die Hälfte der Athleten nominiert haben. Die Mannschaft nimmt also Gestalt an. Wir rechnen mit einer Team-Größe von 430 bis 440 Sportlern", sagte Vesper. Ebenfalls nominiert werden auf der Sitzung des DOSB-Präsidiums die Ärzte und Physiotherapeuten.

Zukunft von Dietzsch-Trainer Kollark ungewiss 

Ob der mit neuerlichen Dopingvorwürfen konfrontierte Dietzsch-Trainer Dieter Kollark zum Olympia-Team gehören wird, entscheidet sich dagegen erst am 15. Juli. Dann stehen die Einzelfallentscheidungen an. Diese werden bei nicht erfüllter Qualifikationsnorm sowie eventuellen Dopingverstößen oder einer Stasi-Vergangenheit angewandt.

Der DOSB hat die Namen aller Trainer und Betreuer zur Überprüfung an die Birthler-Behörde geschickt. "Derzeit warten wir noch auf die Rückläufer", sagte Vesper. Vor der letzten Nominierungssitzung werden eventuelle Hinweise von einer unabhängigen Kommission bewertet.