US-Leichtathleten kämpfen um Olympia

SID
allyson felix
© Getty

Boston - Peking oder Pause, Olympia-Start oder Sommerurlaub: Mehr als 1000 US-Leichtathleten kämpfen vom 27. Juni an um die maximal 141 Plätze im Olympia-Team für die Sommerspiele in Chinas Hauptstadt.

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Zum vierten Mal geht die zehntägige Leistungsschau im Hayward Field in Eugene (US-Bundesstaat Oregon) über die Bühne. Seit 1972 zählen bei den Trials weder Meriten noch Medaillen, sondern nur Zeiten und Weiten: Lediglich die besten Drei fahren nach China.

"Deine ganzen Träume liegen hier auf dieser Bahn", betonte Allyson Felix (im Bild), die bei der Weltmeisterschaft 2007 in Osaka gleich drei goldene Sprintmedaillen holte, in Eugene dennoch den gleichen Status hat wie beispielsweise ihre Kontrahentin Marshevet Hooker, die in ihrer Karriere außerhalb Amerikas noch nichts gewann.

Große Leistungsdichte 

"Die Trials sind manchmal stressiger als die Olympischen Spiele. Es ist brutal, aber wir haben in vielen Disziplinen eine so große Leistungsdichte in unserem Land, dass diese Art von Ausscheidung wohl die fairste ist", glaubt Kugelstoßer Adam Nelson.

Der 32-Jährige zweimalige Olympia-Zweite gehört wie Weltmeister Reese Hoffa und Hallenweltmeister Christian Cantwell zu den "dicken Drei", die seit Jahren das Kugelstoßen beherrschen.

Zwar stellte Nelson beim Grand Prix in Eugene vor knapp drei Wochen mit 22,12 Meter eine Jahresweltbestleistung auf, sieht sich deshalb aber noch nicht auf auf dem Weg nach Peking: "Es gibt immer wieder Überraschungen."

Gay wird nicht auf Gatlin treffen

Und es gibt auch Trends. Einer deutet an, dass Amerika seine Ausnahmestellung im kurzen Männersprint verloren hat. Dreifach-Weltmeister Tyson Gay stand bislang im Schatten des Jamaikaners Usain Bolt, der ihn bei seinem Weltrekordlauf am 31. Mai in New York (9,72 Sekunden) um 13/100 distanzierte.

Bei den Trials will sich Gay nun Selbstvertrauen für das nächste Duell in Peking holen. "Ich will die 100 und die 200 Meter gewinnen, um mit einem positiven Erlebnis zu den Spielen zu fahren", meinte der 25-Jährige.

Gay wird übrigens endgültig nicht auf Olympiasieger Justin Gatlin treffen. Sein Versuch, trotz laufender Dopingsperre sein Startrecht bei den Trials einzuklagen, wurde abgelehnt.

Große Erwartungen

Eine Bank sind Amerikas Asse über die Stadionrunde. Sowohl Olympiasieger Jeremy Wariner auf der Flachstrecke als auch Weltmeister Kerron Clement über die 400 Meter Hürden führen die Jahresweltbestenlisten an.

Auch die Springer sind große Goldhoffnungen. Stabartist Brad Walker hatte am 8. Juni in Eugene 6,04 Meter überquert, Dusty Jonas liegt in diesem Jahr weltweit mit 2,36 Meter im Hochsprung vorn.

Demus träumt von Olympia

Bei den Frauen gilt das größte Interesse den 100 Metern, wo gleich sechs der Top-Ten-Läuferinnen der Welt an den Start gehen. Über 400 Meter will die Welt-Leichtathletin von 2006, Sanya Richards, ihren Alptraum des Vorjahres vergessen machen, als ihre Siegesserie von 18 Rennen ausgerechnet bei den Trials gerissen war.

Als geschlagene Vierte verpasste sie die WM-Qualifikation auf der Einzelstrecke. Über die 400 Meter Hürden will sich Lashinda Demus - nur ein Jahr nach der Geburt ihrer Zwillingssöhne - ihren Olympia-Traum erfüllen.