Platz vier für Timo Boll in Barcelona

SID

Barcelona - Chinas Tischtennis-Asse haben Timo Boll die Grenzen aufgezeigt.

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Der Europameister aus Düsseldorf belegte beim Weltcup in Barcelona nach zwei deutlichen Niederlagen gegen Spieler aus dem Reich der Mitte den vierten Platz. Nach den viel umjubelten Triumphen in den Jahren 2002 und 2005 war es das drittbeste Ergebnis für Boll bei dem prestigeträchtigen Turnier.

Aus dem Preisgeldtopf von 135.000 Dollar erhielt er 10.000 Dollar als Belohnung für eine ordentliche Leistung nach einer längeren Wettkampfpause. Die Siegprämie von 44.000 Dollar ging an den Boll-Bezwinger und Weltranglisten-Ersten Wang Hao aus China. Er gewann das Endspiel mit 4:0 gegen Olympiasieger Ryu Seung Min (Südkorea).

"Grenzen schonungslos aufgezeigt "

"Die Chinesen spielen ein anderes Tempo und Niveau. Im Training lässt sich das nicht simulieren. Deshalb sind die Wettkämpfe gegen sie doppelt wichtig. Das Turnier war sehr hilfreich", kommentierte der Weltranglisten-Vierte den Verlauf der dreitägigen Veranstaltung.

Nach einem überzeugenden Start mit vier Siegen, unter anderem gegen den EM-Zweiten Wladimir Samsonow (Weißrussland/4:1) im Viertelfinale, war Boll beim 0:4 im Halbfinale gegen den Weltranglisten-Ersten Wang Hao chancenlos.

"Er hat mir meine derzeitigen Grenzen schonungslos aufgezeigt", gestand Boll. Eine Woche nach seinem grippebedingten Ausfall beim Team-Weltcup in Magdeburg hielt der gebürtige Hesse nur bis zum 8:8 im ersten Satz mit. Dann setzte sich Wang Hao glatt mit 11:8, 11:8, 11:7, 11:4 durch.

Luft raus im Spiel um Platz drei

Im "kleinen Finale" um Platz drei unterlag der Deutsche Meister dem chinesischen Weltmeister Wang Liqin ebenfalls glatt mit 0:4-Sätzen. Die Luft war in dieser Partie raus. "Der Viertelfinaleinzug ist mehr, als ich vorher erwarten konnte", sagte Boll.

Auch Bundestrainer Richard Prause, der die deutsche Olympia-Hoffnung in der Olympiastadt von 1992 betreute, attestierte dem Linkshänder insgesamt eine gute Leistung: "Timo hat bewiesen, dass er selbst nach einer längeren Wettkampfpause fast jeden Spieler dieser Welt bezwingen kann. Das belegen die Erfolge über Ex- Weltmeister Werner Schlager, den Südkoreaner Oh Sang Eun und im Viertelfinale gegen Samsonow", erklärte Prause.

Bereits am 16. und 17. Oktober steht für den deutschen Meister die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm. Beim europäischen Super Cup kämpfen im russischen Kazan die acht besten Spieler des Kontinents um ein Gesamt-Preisgeld von 120.000 Dollar.