Fall Schumacher vors Parlament?

SID

Berlin - Der Fall des Radprofis Stefan Schumacher könnte nach Meinung des SPD-Politikers Peter Danckert bald den Sportausschuss des Deutschen Bundestages beschäftigen.

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Die Hintergründe um die zwei Dopingtests des WM-Dritten würden "in die Parlamentsdebatten zum Thema einfließen", kündigte der Sportausschuss-Vorsitzende in der "Süddeutschen Zeitung" an.

Mit Hinweis auf die von den WM-Startern in Stuttgart verlangte Ehrenerklärung forderte Danckert den Medaillengewinner Schumacher auf, "alle Werte offen zu legen. So lässt sich die Sache schnell klären".

Danckert betonte, dass Schumachers "private Blutbilder" nicht als Gutachten angesehen werden können. Deshalb bestehe Aufklärungsbedarf. Es sei "nicht vertretbar, dass solche Fälle mit Expertisen geklärt werden, die der Athlet liefert".

Selbst Untersuchung beantragt

Einen Tag nach der Rad-WM hatte ein auffälliger Blutwert des WM-Dritten für Wirbel gesorgt. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hatte aber von Anbeginn darauf verwiesen, dass kein Dopingfall vorliege. Bei einer unangemeldeten Trainingskontrolle der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) waren bei Schumacher "in mehreren Parametern abweichende Blutwerte" festgestellt worden, hieß es vom BDR.

Der 26-Jährige hatte sich nach bekannt werden des Blutwerts sofort einer internen Kontrolle unterziehen müssen. Außerdem habe der Weltverband UCI zwei Tage vor Schumachers Bronze-Fahrt im WM-Straßenrennen eine unangekündigte Kontrolle veranlasst.

Der Schwabe selbst beantragte ebenfalls eine Untersuchung, um den Wert zu erklären. Die beauftragten Mediziner waren zu dem Schluss gekommen, dass die Ursache der abweichenden Blutwerte in einer Durchfallerkrankung zu finden ist. Fragwürdig blieb, warum der auffällige Befund erst nach der WM bekannt gegeben wurde.