Contador vor Wechsel zum Astana-Team

SID

Berlin - Tour-de-France-Sieger Alberto Contador steht vor einem Wechsel zum doping-belasteten Team Astana und könnte dort Mannschaftskollege von Andreas Klöden werden.

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In der spanischen Sportzeitung "Marca" nannte Contador als Grund auch die vom Astana-Stall angestrebte Verpflichtung seines bisherigen Sportchefs Johan Bruyneel.

Der Belgier, der Lance Armstrong zu sieben Tour-Erfolgen führte, ist bisher noch Teammanager bei Contadors Rennstall Discovery Channel, der am Jahresende wegen des Rückzugs des Sponsors aufgelöst wird. Auch Bruyneel wollte sich aus dem Radsport verabschieden.

Er soll bei Astana einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten und würde Marc Biver ablösen, dessen jüngste Gespräche in Kasachstan ergebnislos verliefen. "Es ist noch nichts offiziell. Es gibt eine prinzipielle Übereinkunft für drei Jahre, aber nichts ist bisher unterschrieben", sagte Bruyneel belgischen Medien.

Geht auch Leipheimer zu Astana?

Er soll Generalmanager werden und nicht mehr wie bisher Rennen im Begleitfahrzeug verfolgen. Contadors Wechsel bestätigte er ebenso wenig wie eine Verpflichtung des Amerikaner Levi Leipheimer, über die in spanischen Medien ebenfalls spekuliert wird.

"Ich habe mit Johan Bruyneel gesprochen. Es fehlen nur noch ein paar Details, dann werde ich mit ihm zu Astana gehen. Das Angebot hat mich überzeugt", wurde Contador dagegen zitiert. Er hat nach eigenen Worten keine Offerten aus seinem Heimatland Spanien erhalten. Contador wird ebenfalls der Zusammenarbeit mit dem Arzt Eufemiano Fuentes verdächtigt, hat Doping-Verdächtigungen aber zurückgewiesen.

Contador soll Astanas neues Gesicht werden

Die Astana-Mannschaft hatte sich nach einer positiven Dopingprobe ihres Kapitäns Alexander Winokurow von der Tour de France zurückgezogen und wurde nicht zur Spanien-Rundfahrt eingeladen. Zudem hatten auch die Dopingfälle von Matthias Kessler und Andrej Kaschetschkin das Image schwer angekratzt.

Das neue Team werde mit dem alten nichts zu tun haben, betonte Contador, dessen bisherige Teamgefährten Benjamin Noval und Sergio Paulinho ihn begleiten sollen. "Astana braucht ein neues Gesicht. Man muss die Vergangenheit abhaken und bei Null anfangen", sagte Bruyneel.

Eine Trennung vom momentanen Astana-Teamchef Biver scheint nur noch eine Frage der Zeit. Darauf lässt die jüngste Mitteilung des Rennstalls schließen.

Bei Gesprächen des Luxemburgers in Kasachstans Hauptstadt mit Verantwortlichen des dortigen Radsport-Verbandes habe man sich nicht darauf einigen können, welche Veränderungen in der Mannschaft vorgenommen werden sollten, hieß es.