Glock drängt in die Formel 1

Von dpa

Shanghai - In Lewis-Hamilton-Manier will Timo Glock bei seiner offenbar bevorstehenden Rückkehr in die Formel 1 durchstarten.  

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"Ich will das erreichen, was Lewis Hamilton zur Zeit macht. Ich will um die Weltmeisterschaft mitfahren. Dafür muss man allerdings ein entsprechendes Auto haben", sagte Glock, der wie der Formel-1-WM-Spitzenreiter aus Großbritannien die Nachwuchsserie GP2 gewonnen hat, in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Derzeit führen Glock und sein Manager Hans-Bernd Kamps Gespräche mit gleich drei Teams.

Spekuliert wird, dass es sich unter anderem um Williams und Toyota handeln soll. Bei den Japanern wird ein Cockpit frei, nachdem Ralf Schumacher seinen Abgang zum Saisonende erklärt hat. Bei Williams könnte Nico Rosberg möglicherweise zu McLaren-Mercedes wechseln, sollte Weltmeister Fernando Alonso das Team verlassen.

Williams oder Toyota? 

Sowohl Williams als auch Toyota hätten großes Potenzial, erklärte Glock, der sich nicht einmal bewerben musste. "Die Rennställe sind auf mich zugekommen", sagte der 25-Jährige.

Denn schon vor seinem Titelgewinn in der Sprungbrett-Klasse GP2 - 2005 gewann Rosberg und bekam einen Kontrakt bei Williams, im Vorjahr siegte Hamilton - hatte sich Glock einen Namen gemacht. Bei seinem Formel-1-Debüt 2004 im kanadischen Montreal war er auf Rang sieben gerast. Er hatte damit seine ersten und bislang einzigen WM-Punkte eingefahren.

2005 wechselte er in die angesehene ChampCar-Serie in den USA und wurde prompt als Rookie des Jahres ausgezeichnet. Anschließend zog es Glock in die GP2. Nun soll es klappen mit einem Stammplatz in der Formel 1.

"Der Titel als GP-Meister hilft auf jeden Fall. Er kommt auch zur richtigen Zeit, ich bin sehr optimistisch", meinte Glock, der auf insgesamt vier Einsätze im Rennsport-Oberhaus zurückblicken kann.

"Luxuriöse" Situation für Glock 

Sollte es klappen und Ralf Schumacher auch noch einen der wenigen freien Plätze ergattern, wäre Glock der sechste Deutsche in der Saison 2008. "Für mich ist eigentlich weniger wichtig, ob sechs oder zehn Deutsche in der Formel 1 fahren. Hauptsache ist, dass ich dabei sein kann. Ich habe dafür lange genug hart gearbeitet", betonte der derzeitige Test- und Ersatzfahrer von BMW-Sauber.

Für den Werksrennstall wird er an diesem Wochenende beim Großen Preis von China wieder zur Verfügung stehen, nachdem er Grünes Licht für den Titelkampf am vergangenen Wochenende bekommen hatte. BMW-Sauber war daher ohne Ersatzmann in Fuji am Start gewesen. Die Zeit des vermeintlich fünften Rads am Wagen dürfte für Glock wohl bald vorbei sein. Seine aktuelle Situation bezeichnete er als "luxuriös" im Vergleich zu den Vorjahren.