Magdeburg kann Insolvenz abwenden

Von dpa

Magdeburg - Mit einem erneuten Kraftakt hat der SC Magdeburg die drohende Insolvenz abgewendet.

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Dank spontaner Zusagen der Vereinssponsoren konnte der Champions-League-Sieger von 2002 das finanzielle Aus abwenden und eine 800.000 Euro- Lücke im Saison-Etat schließen.

"Nach Prüfung durch den Geschäftsführer und den nunmehr für die Gesellschaft tätigen Steuerberater war tatsächlich eine Deckungslücke in der genannten Höhe erkennbar.

Durch konkrete Zusagen von Sponsoren ist diese jedoch geschlossen. Eine Insolvenzgefahr für die Gesellschaft besteht deshalb nicht", teilte Geschäftsführer Holger Kaiser von der Handball Magdeburg GmbH mit.

Spielergehälter nicht in Gefahr

Nach dem Etatloch von 600.000 Euro in der Vorsaison haben die Gönner und Förderer des SCM insgesamt nun 1,4 Millionen Euro Altlasten zu stemmen.

"Die nunmehr festgestellte Deckungslücke resultiert mit Ausnahme des letzten Quartals ausschließlich aus der Geschäftstätigkeit des bisherigen Geschäftsführers Bernd-Uwe Hildebrandt.

Die nunmehrige Geschäftsführung hat ein Anwaltsbüro mit der Überprüfung der festgestellten Unregelmäßigkeiten beauftragt", meinte Kaiser und bestätigte zugleich, dass "die Gesellschaft durchweg in der Lage war, die fälligen Spielergehälter in voller Höhe pünktlich zu überweisen."

Abweichungen in Jahresabschluss

Laut Kaiser ist vor einigen Tagen von dem noch durch seinen Vorgänger beauftragten Steuerberater und Wirtschaftsprüfer der vorläufige Jahresabschluss für das Geschäftsjahr bis zum 30. Juni 2007 vorgelegt worden.

Die dortigen Zahlen wiesen erhebliche und derzeit noch nicht abschließend erklärbare Abweichungen zu dem vom selben Steuerberater und Wirtschaftsprüfer noch im April vorgelegten und testierten Jahresabschlusses per 31. Dezember 2006 auf.

"Es gibt ein aktuelles Problem, das wir aber gelöst haben", sagte Rolf Oesterhoff der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der Vereinspräsident reagierte damit auf einen Bericht der "Hamburger Morgenpost am Sonntag", wonach dem SC Magdeburg das finanzielle Aus drohe.

"Das ist eine Ente"

Demnach sollte die Lücke im Etat nach einer Forderung des Ligaverbandes HBL innerhalb der nächsten zehn Tage geschlossen werden.

"Das ist eine Ente. Wir haben keine Frist gesetzt. Ich weiß nicht, ob dort 800.000 Euro fehlen", sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann der dpa. Er bestätigte allerdings Auflagen für den SC Magdeburg, deren Erfüllung nach dem ersten Quartal des Geschäftsjahres geprüft wird.

Details über die Auflagen wollte er nicht nennen. "Darauf gehe ich nicht ein. Nach dem 30. September wird von uns die Erfüllung der Auflagen nachgefragt. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte der zuletzt krisengeschüttelte Bundesligist seine Hausaufgaben wohl gemacht haben.