Eisschnelllauf-WM: Claudia Pechstein und Co. gehen bei Regen-Spektakel unter

SID
Claudia Pechstein und Co. gehen bei Regen-Spektakel unter.
© getty

Claudia Pechstein und Co. waren beim Regen-Spektakel in Amsterdam nur Statisten: Die deutschen Eisschnellläufer liefen bei der emotionalen Allround-WM in der Freiluftarena zu großen Teilen nur hinterher. Am Sonntag verpasste auch Moritz Geisreiter (Inzell) den Einzug ins Finale deutlich, nachdem am Samstag bereits die fünfmalige Olympiasiegerin Pechstein (Berlin) und Gabriele Hirschbichler (Inzell) nicht in den Endlauf der besten Acht eingezogen waren.

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Zuvor hatte es für Claudia Pechstein bei strömendem Regen nach drei Strecken nur zu Rang 13 gereicht, Hirschbichler landete beim Sieg der japanischen Teamverfolgungs-Olympiasiegerin Miho Takagi auf Platz 18. Dass sie damit nicht über ihre Paradestrecke laufen konnte, fand Pechstein "schade, aber ich habe die Atmosphäre trotzdem genossen. Aber ich bin auch gar nicht so traurig, dass ich bei diesen Bedingungen die 5000 nicht mehr laufen muss", sagte die 46-Jährige im ZDF.

Sven Kramer verpasst Medaille

Takagi, Zweite über 1500 sowie Dritte über 1000 m, gewann mit insgesamt 166,905 Punkten vor der Niederländerin Ireen Wüst (167,758) und sicherte sich als erste Asiatin Gold bei den Allrounderinnen. Die fünfmalige Olympiasiegerin und Lokalmatadorin Wüst hätte über die 5000 m 11,61 Sekunden auf Takagi gutmachen müssen. Am Ende fehlten ihr nur 0,86 Punkte zu ihrem sechsten Titel.

Eine Sensation gab es bei den Männern: Der neunmalige Weltmeister Sven Kramer verpasste als Vierter eine Medaille, der nach drei Strecken klar in Führung liegende Norweger Sverre Lunde Pedersen stürzte im 10.000-m-Rennen mit Gold vor Augen rund 3000 Meter vor dem Ziel - und der Titel ging letztlich an den 22 Jahre alten Niederländer Patrick Roest, der bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang schon Silber über 1500 Meter und Bronze in der Teamverfolgung gewonnen hatte.

Geisreiter nur auf Platz 22

Geisreiter war da schon nur noch Zuschauer. Der Langstrecken-Spezialist belegte am Sonntag im erneut gut besuchten Olympiastadion von 1928 über 1500 m in 1:56,83 Minuten den 22. Platz und nahm nach drei Strecken mit 119,851 Punkten auch in der Gesamtwertung den 22. Rang unter 24 Startern ein. Am Samstag war der 30-Jährige nicht über die Plätze 21 über 500 m (37,59 Sekunden) und 16 über 5000 m (6:53,38) hinausgekommen.

An den drei Wettkampftagen strömten rund 60.000 Besucher nach Amsterdam und sorgten für Partystimmung. Die Metropole der Niederlande war erstmals seit 125 Jahren Austragungsort von Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften und zelebrierte die Rückkehr mit zahlreichen historischen Elementen wie der Auszeichnung des Weltmeisters mit der Schärpe "Master of the World". Die war 1893 an gleicher Stelle bereits dem Niederländer Jaap Eden verliehen worden, dem ersten inoffiziellen Weltmeister der Mehrkampf-Titelkämpfe.

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