Freitag gewinnt Weltcup in Nischni Tagil

SID
Richard Freitag feiert seinen sechsten Karrieresieg
© getty

Richard Freitag wagte im Auslauf ein kleines Tänzchen, danach schlüpfte er im fernen Ural überglücklich ins Gelbe Trikot: An einem traumhaften deutschen Skisprung-Abend hat der Sachse für einen Paukenschlag gesorgt und im russischen Nischni Tagil für den ersten Sieg der DSV-Adler in der Olympiasaison gesorgt.

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Als Zugabe zum seinem sechsten Karriereerfolg gab es für Freitag die Führung im Gesamtweltcup. Seit dem Triumph bei der Vierschanzentournee am Bergisel war der hochveranlagte 26-Jährige allzu oft hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben, galt als ewiges und fast schon hoffnungsloses Talent. Nun scheint er den Durchbruch geschafft zu haben - wieder einmal.

"Bei Ritsch ist es eine lange Geschichte", sagte Bundestrainer Werner Schuster: "Er hat sich endlich stabilisiert, es ist viel mehr Routine dabei. Mittlerweile hat er wieder richtig Freude am Springen. Da muss er jetzt weitermachen."

Freitag lag mit 267,5 Punkten knapp vor dem Norweger Daniel Andre Tande. Dessen Landsmann Johann Andre Forfang verwies mit einem Zehntelpunkt Vorsprung Vizeweltmeister Andreas Wellinger aus Ruhpolding auf Platz vier, der nach einem schlechten ersten Sprung noch von Platz 21 nach vorne rückte.

Eisenbichler nur auf Rang 14

Karl Geiger, der nach dem ersten Durchgang überraschend geführt hatte, fiel mit 259,8 Punkten noch auf Platz sechs zurück, sorgte damit aber für ein weiteres deutsches Topergebnis.

"Wir haben heute bei widrigen Verhältnissen ein super Springen gezeigt", sagte Schuster: "Wir haben im Moment eine richtig gute Mannschaft."

Der WM-Dritte Markus Eisenbichler, der in den vier Trainings- und Qualifikations-Durchgängen dreimal Platz eins und einmal Rang zwei belegt hatte und damit der eigentliche deutsche Anwärter auf den ersten Saisonsieg gewesen war, erwischte am Samstagabend seine beiden mit Abstand schlechtesten Sprünge in Nischni Tagil und kam mit 241,8 Punkten nur auf Platz 14. "Er hat zu viel gewollt", sagte Schuster: "Das ist aber auch ein Lernprozess.

Paschke fällt auf Platz 17 zurück

Pius Paschke, fiel von Platz fünf mit 239,0 Punkten noch auf Platz 17 zurück. Stephan Leyhe verpasste als 40. mit 114,5 m das Finale der besten 30 Springer.

Freitags Sieg war der dritte deutsche in fünf Weltcupspringen auf dem Tramplin Stork. Zuvor hatte 2014 und 2015 Ex-Weltmeister Severin Freund gewonnen, der die Olympiasaison wegen eines Kreuzbandrisses verpasst.

Am Sonntag (16.00 Uhr im LIVETICKER) findet in Nischni Tagil ein weiterer Einzelwettbewerb statt, die Qualifikation wird unmittelbar davor ausgetragen.

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