Skispringen: Der große Favoritencheck zur Vierschanzentournee

Von Lukas Zahrer
Wer wird diesmal zum Überflieger der Vierschanzentournee?
© getty
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Der Verlauf der bisherigen Saison macht Hoffnung auf den ersten deutschen Tourneesieg seit 2002. Damals landete Sven Hannawald als einziger Springer, der bislang alle vier Bewerbe in einer Saison gewann, den großen Coup.

"Ich hoffe, dass es endlich wieder mit einem deutschen Tourneesieg klappt", sagte Hannawald dem SID: "Aber ich weiß auch, dass die Tournee immer wieder ihre eigenen Geschichten schreibt."

Freitag hat mit 550 Punkten bereits jetzt mehr Zähler als in der gesamten vergangenen Saison gesammelt (507). "Wir müssen jetzt weiter nach vorne schauen. Die Form zu konservieren, das funktioniert im Skispringen nicht", versuchte der österreichische Bundestrainer Werner Schuster die Euphorie ein wenig zu bremsen.

Bei der Tournee kommt es auf Kleinigkeiten an, man braucht acht starke Sprünge, um am Ende in der Gesamtrechnung obenauf zu stehen, das weiß Schuster. "Auch Ritschi macht noch Fehler. Deshalb müssen wir weiter trainieren, damit die Substanz da ist", sagte er.

"Es ist natürlich schön, wenn du am 24. zufrieden in den Weihnachtsbraten beißen kannst", sagte Freitag noch nach seinem dritten Saisonsieg in Engelberg. Denn nun reise der Sachse "frisch und frei" zum Auftaktspringen in seiner Wahlheimat Oberstdorf.

Dort erwartet Freitag eine überragende Stimmung: "Ich wünsche mir, dass bei der Tournee in Deutschland bei den Fans und dann auch in Österreich so richtig die Post abgeht."

Gefahr lauert für Freitag jedoch mit Wellinger aus dem eigenen Lager, auch den Nachbarn aus Österreich ist einiges zuzutrauen. Dessen ist sich auch Trainer Heinz Kuttin sicher: "Stefan Kraft muss nur in Ruhe weiterarbeiten, körperlich ist er sehr gut drauf", sagte er.

Die Dominanz der Norweger in allen bisherigen Teamspringen ist zudem furchteinflößend. Mit Tande, Forfang und Fannemel schicken sie gleich drei Adler mit guten Chancen ins Rennen.

Doch fünf Sieger in den bisherigen sieben Wettbewerben zeigen, dass die Weltspitze sehr eng beisammen ist. Wer hätte mit einem Sieg von Kobayashi gerechnet? Wie konnte Damjan plötzlich weiter springen als alle anderen? Und nicht vergessen: Die Tournee hat ihre eigenen Gesetze.