Skispringen: Der große Favoritencheck zur Vierschanzentournee

Von Lukas Zahrer
Wer wird diesmal zum Überflieger der Vierschanzentournee?
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Die Außenseiter

Die Tournee hat in ihrer Geschichte schon für viele Überraschungen gesorgt. Bei den folgenden Kandidaten stehen die Aussichten nicht gut, aber ein Skisprung-Wunder ist ihnen noch am ehesten zuzutrauen:

Peter, Domen und Cene Prevc

Der Prevc-Klan ist weit von seiner Topform entfernt. Peter gewann die Tournee vor zwei Jahren, ist aber der einzige der drei Brüder, der es zu Beginn der Saison in den Kader von Cheftrainer Goran Janus geschafft hatte. Sein letzter Sieg datiert vom Februar, dieser gelang allerdings im japanischen Sapporo, wo traditionell viele Topathleten fehlen.

Domen kehrte in Engelberg in den Weltcup zurück, Cene springt weiter nur im Continental Cup. Die Prevc-Familie wird in diesem Jahr mit dem Tourneesieg nichts zu tun haben.

Gregor Schlierenzauer

Seit über drei Jahren gewann Schlierenzauer keinen Einzelwettbewerb. Der Tiroler kehrte erst in Titisee-Neustadt nach überstandener Verletzung in den Weltcup zurück, die Ergebnisse sind für ihn zweitrangig.

Er hält den Rekord für die meisten Weltcupsiege (53) und ist zweifacher Tourneesieger (2012 und 2013). Es wäre eine riesen Überraschung, wenn "Schlieri" genau zur Tournee an alte Zeiten anknüpfen könnte.

Jernej Damjan

Nach sieglosen Jahren kam das ewige Talent Jernej Damjan in Ruka mit den Bedingungen am besten zurecht und überraschte sich selbst mit seinem zweiten Weltcupsieg wohl am meisten.

Im Sommer hatte der Slowene nämlich wenig trainiert, Zeit mit seiner Familie stand im Vordergrund. "Weil wir im Winter immer unterwegs sind", sagte Damjan beim Siegerinterview. Exakt diese Lockerheit braucht es, um sich bei einer Vierschanzentournee durchzusetzen.

Simon Ammann

23 Weltcupsiege, Doppel-Olympiasieger von 2002 und 2010, Skisprung- und Skiflug-Weltmeister, Gesamtweltcupsieger - es gibt nicht viel, was Ammann nicht gewonnen hat.

Bei der Vierschanzentournee reichte es jedoch nur für zwei zweite und zwei dritte Plätze. Gelingt dem Schanzenrekordhalter von Garmisch-Partenkirchen im Herbst seiner Karriere die ultimative Krönung?

Noriaki Kasai

45 Jahre jung ist Kasai mittlerweile, bereits 1992 krönte sich der Japaner zum Weltmeister, zu einem Zeitpunkt, als Wellinger und Kraft noch gar nicht auf der Welt waren.

17 Mal gewann Kasai im Weltcup, davon zwei Mal in Garmisch und ein Mal auch in Innsbruck. Ein Tourneesieg wäre die schönste Geschichte des Sports seit Leicesters Meistertitel. Mindestens.

SpringerWislaRukaNis. Tag. 1Nis. Tag. 2Ti.-Neust.Engelb. 1Engelb. 2
Peter Prevc20.23.13.40.15.16.14.
Gregor Schlierenzauer----22.46.34.
Jernej Damjan20.1.18.10.9.37.22.
Simon Ammann34.19.16.12.26.14.11.
Noriaki Kasai31.---10.42.48.