Laura Dahlmeiers Siegesserie gerissen

SID
Laura Dahlmeier verpasste den sechsten Sieg in Serie
© getty

Den sechsten Sieg in Serie verpasste Laura Dahlmeier am Schießstand um Millimeter, der Triumph im Gesamtweltcup ist für die Biathlon-Überfliegerin allerdings zum Greifen nah. Im Sprint von Kontiolahti musste sich die Fünfach-Weltmeisterin aus Partenkirchen mit einem Schießfehler nur der Norwegerin Tiril Eckhoff geschlagen geben. Gabriela Koukalova, Dahlmeiers einzig verbliebene Rivalin im Kampf um die große Kristallkugel, enttäuschte auf Platz 13.

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Bereits in der Verfolgung am Samstag (15.15 Uhr) kann Dahlmeier ihre einzigartige Saison krönen, 138 Punkte Vorsprung hat die 23-Jährige auf Koukalova, feiert sie ihren zehnten Saisonsieg und die Tschechin wird maximal Dritte, tritt Dahlmeier endgültig in die Fußstapfen von Magdalena Neuner. Die Rekordweltmeisterin hatte 2011/12 als letzte von bislang vier deutschen Biathleten die Gesamtwertung für sich entschieden.

Für Rechenspiele interessiert sich Dahlmeier jedoch nicht. "Ich will den Punktestand gar nicht wissen, ich schaue nur von Rennen zu Rennen und erst danach auf die Gesamtwertung", sagte sie in Finnland dem ZDF. Dabei sehnt sie das Saisonende herbei: "Ich freue mich wahnsinnig auf den Moment, wenn alles vorbei ist. Vollgas genießen kann ich alles erst nach dem letzten Rennen am kommenden Sonntag in Oslo."

Selbst Dahlmeier merkt, "die Körner werden am Ende des Winters weniger". Die fehlerfreie Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) klagte nach ihrem 17. Platz über mangelnde Spritzigkeit, auch Maren Hammerschmidt (Winterberg) auf Platz 16 und Nadine Horchler (Willingen) als 20. konnten nicht genug Kräfte für die Top 10 mobilisieren. Die ehemalige Langläuferin Denise Herrmann (Oberwiesenthal) stellte dagegen auf Platz 18 ihr bestes Resultat nach ihrem Umstieg zum Biathlon ein.

Fourcade setzt weiter Bestmarken

Während die letzten Tage der WM-Saison mit den Reisestrapazen - in der vergangenen Woche gastierte der Biathlonzirkus im südkoreanischen Pyeongchang - für fast alle Athleten zur Qual werden, läuft der Franzose Martin Fourcade weiter in seiner eigenen Liga. In Kontiolahti sprang der werdende Vater die steilen Anstiege erneut kraftvoller hinauf als alle seine Kontrahenten und feierte den 13. Saisonsieg. Häufiger hat kein anderer Biathlet in einem Winter triumphiert.

Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) kam als bester Deutscher auf Platz fünf und erarbeitete sich damit eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag (12.00 Uhr). Weltmeister Benedikt Doll (Breitnau) lief nach drei Fehlern nur auf Platz 30, hinter Florian Graf (Eppenschlag/19.) und knapp vor Weltcup-Debütant Philipp Nawrath (Nesselwang/34.).

Fourcade ringt derweil der Konkurrenz nur noch Staunen ab, fasziniert berichtete der Tages-Zwölfte, Roman Rees (Schauinsland), von seiner Begegnung mit dem sechsmaligen Gesamtsieger auf der Strecke. "Es wirkt so leicht bei ihm, es gab Passagen, da arbeite ich mich auf, und er erholt sich", sagte Rees.

Fourcade selbst interessierte sich im Ziel kaum für die erneute Bestmarke, die er dem großen Norweger Ole Einar Björndalen abgetrotzt hatte, er wollte zunächst nur wissen, ob sich seine hochschwangere Frau schon gemeldet habe. Weil die Geburt des zweiten Kindes aber auf sich warten lässt, kann der 60-malige Weltcupsieger Fourcade seine Rekordjagd am Samstag fortsetzen.

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