Doppelter Erfolg für Deutsche bei EM

SID
Wendl und Arlt holen EM-Titel
© getty

Von ihrem ersten Triumph seit sechs Wochen erfuhr Natalie Geisenberger in der Umkleidekabine: Die Rodel-Olympiasiegerin hat den Weltcup am heimischen Königssee gewonnen und sich damit zugleich zum dritten Mal zur Europameisterin gekrönt. Wegen starken Schneefalls musste der zweite Lauf am Donnerstag abgebrochen werden, damit zählten die Ergebnisse des ersten Durchgangs - das überraschte nicht nur Geisenberger

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"Es ist schon schöner, wenn man ins Ziel fährt und dort die Eins auf der Anzeigetafel leuchten sieht, als wenn man sich dabei gerade umzieht", sagte die 28-Jährige im ZDF, die während der Verkündung der Jury-Entscheidung ohne Rennanzug im Starthaus auf ihren Einsatz wartete: "Ich wäre gerne noch mal gefahren."

Der Sieg beim fünften Saison-Weltcup, bei dem zugleich die EM-Medaillen vergeben wurden, sorgte bei Geisenberger dennoch sichtlich für Erleichterung. Die Russin Tatjana Iwanowa sicherte sich Rang zwei noch vor Tatjana Hüfner (Blankenburg), damit eroberte die Miesbacherin Geisenberger (512 Punkte) auch die Führung im Gesamtweltcup zurück und liegt wieder knapp vor Dauerrivalin Hüfner (500).

Für Geisenberger war es ein Sieg mit ungewohnt langem Anlauf: Ihren ersten und bis zum Jahreswechsel letzten Saisontriumph hatte die Bayerin Ende November beim Weltcup-Auftakt in Winterberg geholt. Bei den Übersee-Stationen in Lake Placid, Whistler und Park City musste sie den starken Amerikanerinnen den Vortritt lassen, am Königssee spielte Geisenberger ihren Heimvorteil nun jedoch souverän aus.

Anderthalb Zehntel trennten sie von Iwanowa nach nur einem Lauf, sogar zweieinhalb Zehntel betrug der Vorsprung auf Hüfner. Julia Taubitz (Oberwiesenthal) wurde Weltcup-13. und achte der EM-Wertung, Dajana Eitberger (Ilmenau) enttäuschte mit den Rängen 16 und 11.

Wendl/Arlt siegt bei den Doppelsitzern

Bei den Doppelsitzern hatten zuvor die Lokalmatadoren Tobias Wendl und Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) triumphiert. Das im Weltcup auf Platz zwei liegende Duo setzte sich auf seiner Heimbahn mit 0,07 Sekunden Vorsprung vor den Gesamtweltcup-Führenden Toni Eggert und Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) durch. Das deutsche Podium komplettierten die Winterberger Robin Geueke/David Gamm (+0,782 Sekunden).

"Es ist ein schönes Gefühl, das hier zu Hause zu schaffen", sagte Wendl und fügte lachend an: "Wir halten jetzt gerade alle Titel, eigentlich können wir damit aufhören." Auch Bundestrainer Norbert Loch zeigte sich "sehr zufrieden. Zwei EM-Titel nach zwei Entscheidungen: Was will man mehr." Am Freitag (11.30 und 13.05 Uhr) dürfte wohl noch einer hinzukommen. Dann will Olympiasieger und Weltmeister Felix Loch ebenfalls die Spitzenposition im Gesamtweltcup zurückerobern und gilt dabei als Top-Favorit.

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