Eisenbichler startet stark ins "Projekt Podium"

SID
Markus Eisenbichler erreichte bei der Qualifikation den sechsten Platz
© getty

Markus Eisenbichler ist mit einer starken Leistung ins "Projekt Podium" gestartet. In der Qualifikation zum dritten Wettbewerb der 65. Vierschanzentournee überzeugte der 25-Jährige am tückischen Bergisel mit Platz sechs und hatte noch Luft nach oben.

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"Die Schanze ist schwierig, mit dem Sprung bin ich nicht ganz zufrieden. Aber dass mir die Schanze nicht liegt, das muss ich revidieren", sagte Eisenbichler: "Nur früher bin ich hier in Innsbruck schlecht bis erbärmlich gehupft." 2015 war er bei seinem zuvor einzigen Tournee-Auftritt in Innsbruck in der Qualifikation gescheitert.

Diesmal segelte der Vierte der Gesamtwertung auf starke 130,0 m, lag zwar klar hinter Quali-Sieger Stefan Kraft aus Österreich (134,5). "Doch morgen kann er wieder vorne reinspringen, vor allem, wenn es schneien sollte", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Führender Stoch verzichtet erneut

Während der Gesamtwertungs-Zweite Kraft seine Ambitionen auf den zweiten Tournee-Sieg unterstrich, verzichtete der in der Tournee-Wertung führende Kamil Stoch erneut auf einen Qualifikationssprung.

In beiden Trainings-Durchgängen hatte der Pole vorne gelegen, das reichte ihm - im K.o.-Duell des ersten Durchgangs trifft er damit am Mittwoch auf Kraft. Der Norweger Daniel Andre Tande, den Eisenbichler in der Gesamtwertung von Platz drei verdrängen will, wurde Fünfter.

Wetter in Innsbruck könnte zum Problem werden

Das Springen in Innsbruck könnte allerdings zur Lotterie werden: In Tirol hat sich Tief "Axel" angekündigt, das ab Mittwoch für Schnee, Sturm und einen Temperatursturz sorgen soll.

Neben Eisenbichler sind dann auch die fünf weiteren DSV-Adler im Wettkampf vertreten, darunter Weltmeister Severin Freund und Richard Freitag, 2015 Sieger am Bergisel. Während Freitag immerhin als 25. Durschschnittsware lieferte, klappt bei Freund weiter herzlich wenig: 47. wurde der 28-Jährige.

Wäre er nicht über den Gesamtweltcup für den Wettkampf gesetzt gewesen, Freund wäre raus gewesen. "Ich wollte einen Schritt vorwärts machen, das war leider nicht so. Das ist nervig", sagte Freund.

Eisenbichler will sich nicht ablenken lassen

Eisenbichler hatte derweil zwei mehr oder weniger durchwachsene Trainingssprünge abgeliefert - in der neuen Situation lief noch nicht alles glatt. "So etwas hatte ich noch nie, dass alle auf mich schauen. Ich versuche, mich nicht ablenken zu lassen und auf mich zu schauen", meinte er. Das klappte in der Vorausscheidung dann besser.

Nichtsdestotrotz bleibt der Angriff auf das Stockerl eine Herkulesaufgabe: Umgerechnet sieben Meter Vorsprung hat Tande auf Eisenbichler, der damit fast zwei Meter pro Wertungssprung in Innsbruck und Garmisch aufholen muss. Stoch hat ein Polster von rund 10,5, Kraft von rund zehn Metern - kleine Welten angesichts der Extraklasse dieses Trios.

"An das Podest zu denken, bringt mir nichts"

"Die anderen vorne sind extrem stark, und hinten lauern alle. Aber an das Podest zu denken, bringt mir nichts", hatte Eisenbichler gesagt: "Ich muss einfach meine Sachen machen und dann werden wir sehen."

Die Fokussierung auf sich selbst, die innere Ruhe - das zeichnet ihn aus. Die Aussicht auf sportliche Rückschläge kann Eisenbichler kaum mehr beeindrucken.

Im September 2012 zerlegte es ihn bei einem Trainingssturz in Oberstdorf böse - ein Brustwirbel gebrochen, vier weitere angeknackst, Eisenbichler wäre fast im Rollstuhl gelandet. "Ich bin zufrieden, dass ich überhaupt noch skispringen und runterhupfen darf", sagt er heute.

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