Kostelic: "Es macht keinen Sinn mehr"

SID
Ivica Kostelic hängt seine Skier mit 37 Jahren an den Nagel
© getty

Aus. Vorbei. Ivica Kostelic kämpfte mit den Tränen - und doch wusste der große Kroate, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. "Es macht keinen Sinn mehr", sagte der viermalige Olympiazweite nach seinem letzten Rennen, dem Slalom im Rahmen der alpinen Weltcup-Kombination in Wengen.

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Der traditionsreiche Ski-Ort bot einen würdigen Rahmen für den Abschied des 37-Jährigen.

"Das ist der schönste Slalom-Hang der Welt", sagte Kostelic gerührt, nachdem Tausende Schweizer Ski-Enthusiasten dem einst besten Allrounder der Welt mit wehenden Fahnen und klingenden Kuhglocken ein letztes Mal die Ehre erwiesen hatten.

Viermal Silber bei Olympia, ein ganzer WM-Medaillensatz, darunter Slalom-Gold 2003 in St. Moritz, 26 Weltcup-Siege, eine große Kristallkugel für den Saisonbesten - eine eindrucksvolle Karriere ging da zu Ende.

"Irgendwann ist es einfach vorbei"

Kostelic hätte sie gerne noch fortgesetzt, aber sein Knie, das ihm seit Jahren Probleme bereitet, erlaube das nicht mehr. "Mein Herz ist schwer, aber irgendwann ist es einfach vorbei. Es ist nicht möglich, mit 80 Prozent zu fahren", sagte Kostelic, der nach seinem letzten Slalom-Lauf immerhin als 13. geführt wurde.

Dass er die Skistiefel in Wengen für immer in den Schnee stellte, war kein Zufall. Mit sechs Siegen und 13 Podestplätzen ist er in seinem "magischen Ort" der erfolgreichste Fahrer. Am liebsten wäre ihm, sagte er, "wenn mein Geist nach dem Rennen einfach entschwinden und für immer im Berner Oberland herumfliegen würde".

Stattdessen wird Kostelic, der zu Hause wie seine noch erfolgreichere Schwester Janica als Volksheld verehrt wird, dem Skisport erhalten bleiben. Er wolle der kroatischen Jugend etwas von seiner "großen Liebe" weitergeben, sagte er. Im Vordergrund soll nach Jahren des Lebens aus dem Koffer aber die Familie mit zwei Kindern stehen. Vielleicht, meinte Kostelic, "komme ich ja als Tourist zurück nach Wengen."

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