Dahlmeier gewinnt Silber

SID
Laura Dahlmeier gewann die Silbermedaille im Massenstart
© getty

Silberner Abschluss einer märchenhaften WM: Laura Dahlmeier hat bei den Titelkämpfen in Oslo auch im Massenstart Edelmetall gewonnen. Im Rennen über 12,5 km musste die 22-Jährige aus Partenkirchen nur der Französin Marie Dorin Habert den Vortritt lassen, Bronze ging an Kaisa Mäkäräinen aus Finnland. Bei den Herren verpasst Simon Schempp dagegen die erhoffte Medaille.

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Für Dahlmeier war es die fünfte Medaille am Holmenkollen - zu ihrer zweiten Goldmedaille nach dem Triumph in der Verfolgung fehlten ihr 7,3 Sekunden.

"Es ist absolut gigantisch. Ich hätte das zwischenzeitlich nicht mehr für möglich gehalten", sagte Dahlmeier im ZDF: "Es waren wirklich tolle Weltmeisterschaften. Ein bisschen überrascht bin ich schon, dass ich in jedem Rennen eine Medaille gewonnen habe."

Preuß und Hildebrand patzen

Das letzte Frauen-Rennen der Titelkämpfe war von den ersten Metern an der erwartete Krimi - mit Dahlmeier in einer prominenten Rolle. Während deren Teamkolleginnen Franziska Preuß (Haag/8.) und Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/14.) beim ersten Schießen patzten, traf Deutschlands Zukunftshoffnung alle Scheiben.

Nach knapp sieben Kilometern übernahm Dahlmeier, die nach dem Titel in der Verfolgung sowie Bronze in Sprint, Einzel und mit der Staffel völlig befreit auflaufen konnte, erstmals die Führung. Nach dem ersten Fehler im Stehendanschlag fiel die Deutsche aber etwas zurück, Gold war angesichts der makellosen Leistung von Dorin Habert zu diesem Zeitpunkt faktisch nicht mehr zu erreichen. Mit einem wahren Kraftakt sprintete sie im Duell mit Mäkäräinen aber noch auf den zweiten Platz. Und das war so nicht unbedingt zu erwarten.

Das ganze Rennen im RE-LIVE

Denn Dahlmeiers WM-Vorbereitung war schwierig verlaufen. Krankheiten warfen sie in den vergangenen Monaten mehrfach zurück, sie musste im Training pausieren - und trotzdem war sie auf den Punkt topfit. "Ich habe alles richtig gemacht", sagte die passionierte Bergsteigerin zufrieden: "Ich wollte eine Einzelmedaille und zum König, das habe ich geschafft. Es sind einfach tolle Weltmeisterschaften."

Bereits im Einzel Bronze

Mittlerweile kann sie in sämtlichen Rennen um Siege mitlaufen. Selbst im schweren Einzel gewann sie Bronze und übertrumpfte damit Magdalena Neuner. Nicht einmal die Rekordweltmeisterin holte in ihrer Karriere Edelmetall im Klassiker über 15 km. "Dann muss es ja außergewöhnlich, sensationell, außerirdisch sein", sagte Dahlmeier nicht frei von Ironie.

Die Vergleiche mit "Gold-Lena" nahmen in den vergangenen Wochen zu. Kein Wunder, denn Dahlmeier holte in Oslo auch das erste Einzelgold seit Neuners Rücktritt vor vier Jahren. "Das war ein perfekter Tag mit einem perfekten Rennen. Ein Einzeltitel war immer mein Traum", sagte Dahlmeier nach ihrem souveränen Verfolgungssieg, bei dem sie sogar mit der deutschen Fahne in der Hand über die Ziellinie lief.

"Besser geht es nicht"

Die junge Bayerin scheint nun bereit zu sein, die Szene in den kommenden Jahren mitzudominieren. "Sie hat auf jeden Fall das Zeug dazu", sagte Frauen-Bundestrainer Gerald Hönig. Die Ausnahmekönnerin sieht das jedoch entspannt: "Es bringt gar nicht so viel, sich jetzt schon große Gedanken um die Zukunft zu machen. Ich versuche das ein bisschen wegzuschieben."

Bei aller Euphorie zeigte sich aber auch, dass Dahlmeier noch Reserven hat. Im Staffelrennen gingen ihr auf der Schlussrunde die Kräfte aus, erschöpft führte sie das Team am Ende noch zur Bronzemedaille.

Trotzdem erhielt Dahlmeier auch von höchster Stelle Lob. "Sie hat die Erwartungen erfüllt, das ist die Kunst", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann dem SID. Auch Neuner ("Besser geht es nicht!") und Uschi Disl ("Super-Laura!") verneigten sich vor der fünfmaligen Saisonsiegerin.

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