Ihle darf auf Medaille hoffen

SID
Nico Ihle liegt nach einer starken Vorstellung auf Platz drei der Gesamtwertung
© getty

Nico Ihle darf bei der Sprint-WM in Südkoreas Hauptstadt Seoul nach zwei hervorragenden Läufen von einer Medaille träumen. Der 30-Jährige aus Chemnitz überzeugte am Samstag über 500 m und 1000 m und belegt zur Halbzeit mit 70,125 Punkten den dritten Platz der Gesamtwertung.

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Mit einer persönlichen Saisonbestzeit von 35,05 Sekunden legte Ihle über 500 m den Grundstein für die überraschend positive Zwischenbilanz, anschließend präsentierte er sich auch auf seiner Spezialdistanz 1000 m in bestechender Form. Die Uhr stoppte nach 1:10,15 Minuten - der Sachse brachte damit die drittbeste Zeit auf das Eis.

"Ich bin wirklich gut gelaufen, es war ein geiles Rennen für mich", sagte Ihle nach dem 1000-m-Lauf im ZDF: "Ich hätte damit wirklich nicht gerechnet. Nach Wochen und Monaten des Haderns tut das richtig gut. Ich habe gezeigt, dass ich es noch kann."

In einer eigenen Liga läuft allerdings der russische Top-Favorit Pawel Kulischnikow. Der 21-Jährige, während der gesamten Saison der dominierende Athlet auf der Kurzstrecke, führt das Klassement mit 69,695 Punkten an. Kulischnikow verbesserte über 500 m in 34,76 einen über sechs Jahre alten Bahnrekord um knapp zwei Zehntelsekunden, über 1000 m (1:09,87) war nur der Niederländer Kjeld Nuis schneller (1:09,28) - die erfolgreiche Titelverteidigung ist Kulischnikow kaum noch zu nehmen.

Im Kampf um eine Medaille ist Ihle am Sonntag erneut über beide Sprintdistanzen gefordert. Dabei zählen der zweitplatzierte Nuis, aber auch dessen Landsmann Kai Verbij, Kim Tae-Yun (Südkorea) oder Mika Poutala (Finnland) zu Ihles Hauptkonkurrenten.

Kein guter Tag für Hirschbichler

Deutlich schlechter lief es bei den Frauen für Gabriele Hirschbichler. Die 32-Jährige aus Inzell muss sich nach zwei mäßigen Läufen mit dem 14. Platz der Gesamtwertung zufrieden geben (78,320). Hirschbichler lief das 500-m-Rennen in 39,17 Sekunden, über 1000 m kam sie nach 1:18,30 Minuten ins Ziel. Heather Richardson-Bergsma aus den USA (75,925) führt vor Jorien ter Mors (Niederlande/76,085) und der von einer Lebensmittelvergiftung geschwächten Titelverteidigerin Brittany Bowe (USA/76,095).

Deutschlands schnellster Sprinter Ihle hofft in Seoul auf einen versöhnlichen Saisonabschluss. Nach einer Krise in der ersten Hälfte hatte er sich in seinen Leistungen zuletzt stabilisiert, war jedoch bei der Einzelstrecken-WM vor zwei Wochen in Russland erneut an einer Top-Platzierung vorbeigelaufen.

Nach Seoul war Ihle mit gute Erinnerungen gereist. "In der letzten Saison konnte ich im Weltcup hier einmal Vierter über 500 Meter werden - im Teamsprint haben wir den Weltcup gewonnen", hatte Ihle gesagt: "Ich fühle mich gut und möchte ein Top-Ergebnis holen, da dieser Vierkampf genau mein Ding ist."

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