Rückkehrerin Shiffrin gleich wieder top

SID
Mikaela Shiffrin gehört zu den jüngsten Siegerinnen im Weltcup
© getty

Nach ihrer schier unglaublichen Fahrt aus dem Krankenbett zurück auf den Slalom-Thron fehlte Torlauf-Queen Mikaela Shiffrin die Kraft zum Jubeln. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin aus den USA stützte sich im Zielraum von Crans Montana völlig ausgepumpt auf die Knie und schüttelte den Kopf.

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Dass sie bei ihrem Comeback nur 65 Tage nach dem Sturz von Are mit einem Bänderriss im rechten Knie dann gleich ihren 18. Weltcup-Sieg feiern würde, hatte sie nicht zu hoffen gewagt. "Es war hart. Ich bin sehr stolz, dass ich es ins Ziel gebracht habe", sagte Shiffrin, die bereits nach dem ersten Lauf in Führung gelegen hatte.

Bei schlechter Sicht und schwierigen Verhältnissen auf der Piste "Mont Lachaux" behielt Shiffrin auch im Finale die Nerven. Bei ihrem dritten Sieg in ihrem dritten Saison-Slalom lag sie 0,45 Sekunden vor der Zweiten, der Französin Nastasia Noens.

"Es war nicht das schönste Skifahren, aber ich habe den Job erledigt", sagte Shiffrin: "Es ist gut, zurück zu sein, einfach schön."

Geiger macht acht Plätze gut

Christina Geiger (2,09) machte im zweiten Lauf acht Plätze gut und kam auf Platz 15. "Das ist kein super Ergebnis, aber immerhin sind es ein paar Punkte", sagte die Allgäuerin.

Lena Dürr (2,22) belegte Rang 18. "So richtig kann man da nichts mit anfangen", meinte sie etwas enttäuscht.

"Ich hatte etwas Glück"

Shiffrin besaß derweil sogar die Größe, sich "bei den anderen Mädels" dafür zu entschuldigen, dass es bei ihrer finalen Fahrt etwas aufgeklart hatte. "Ich hatte also etwas Glück", meinte sie.

Doch es war auch schon wieder verdammt viel Können dabei. Und das, obwohl Shiffrin vor dem Comeback sehr unruhig war. Sie habe sich, sagte sie, gefühlt "wie ein Tiger im Käfig".

Nach nur zwei Tagen Training in Garmisch-Partenkirchen hatte sie sich schon am Samstag auf die siebenstündige Fahrt in die Schweiz gemacht. "Und ich bin", berichtete sie, "mit jeder Stunde nervöser geworden."

Wie ein Neustart

Das erste Rennen nach dem Unfall vor dem Riesenslalom in Schweden im Dezember sei wie ein Neustart für sie gewesen. Um sich abzulenken, übte sie mit ihren Kolleginnen am Vorabend eine Steptanz-Choreographie ein. Doch die Nervosität blieb.

"Es fühlt sich an wie das erste Rennen der Saison - und ich hasse erste Saisonrennen. Ich habe Angst, aber ich werde Gas geben", sagte sie kurz vor dem Start - und hielt Wort.

Am Ende eines aus ihrer Sicht "kuriosen Rennens" war sie aber auch irgendwie "froh, dass es vorbei ist". Sie habe zeigen wollen, "dass ich wieder bereit bin", ergänzte sie. Und, vielleicht das Wichtigste: "Ich habe keine Schmerzen, es ist nichts geschwollen." Die Königin ist zurück.

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