Rebensburg Dritte in Cortina

SID
Viktoria Rebensburg durfte eine Podestplatzierung feiern
© getty

Viktoria Rebensburg "fliegt" beim Super-G von Cortina d'Ampezzo im Stile eines Skispringers auf Platz drei, Lindsey Vonn nähert sich mit Jubiläumssieg Nummer 75 der Legende Ingemar Stenmark.

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Eine kleine "Brotzeit" im Mittelteil, ein Zielsprung im Stile eines Skispringers - nein, Viktoria Rebensburg zeigte beim Weltcup-Super-G in Cortina d'Ampezzo wirklich "keine gute Fahrt", wie sie selbstkritisch anmerkte.

Umso überraschter war die 26-Jährige aus Kreuth am Tegernsee, als vor ihrem Namen auf der Anzeigetafel die "3" aufleuchtete. Rebensburg zuckte kurz mit den Schultern, dann schlug sie sich kopfschüttelnd mit der Faust auf den Kopf. "Wenn so ein Ergebnis rauskommt", sagte sie nach ihrer Chaosfahrt aufs Podium, "dann kann man zufrieden sein. Ich bin happy."

Lindsey Vonn, das war Rebensburg bewusst, wäre auf der "Tofana" in den italienischen Dolomiten ohnehin nicht zu schlagen gewesen. 1,15 Sekunden trennten sie von der Speed Queen aus den USA, die einen Tag nach ihrem Triumph bei der Abfahrt auf der Olympiapiste von 1956 ihren 75. Weltcup-Sieg feierte. Damit kommt Vonn, die in der Königsdisziplin mit jetzt 37 Erfolgen alleinige Rekordhalterin ist, der Weltcup-Bestmarke des großen Schweden Ingemar Stenmark (86 Siege) langsam, aber sicher näher.

Auftrieb durch Sieg in der Flachau

Rebensburg hat immerhin elf Siege auf dem Konto, zuletzt gewann sie vor einer Woche in Flachau/Österreich den Riesenslalom. Dieser Coup, der erste nach drei Jahren Durststrecke, habe ihr nach dem holprigen Saisonstart "Auftrieb gegeben", sagte sie in Cortina. Platz acht in der Abfahrt am Samstag, 1,61 Sekunden hinter Dominatorin Vonn, war deshalb ein Rückschlag. Rebensburg war ratlos. "Vom Gefühl her war es nicht so schlecht", sagte sie, "vielleicht habe ich den Ski nicht ganz so gehen lassen, das hat sicher etwas ausgemacht. Aber so viel? Hm, ich weiß nicht..."

Am Sonntag wusste sie, warum ihr 0,46 Sekunden auf die zweitplatzierte Tina Weirather (Liechtenstein) fehlten. Im Mittelteil, berichtete sie, habe sie "einen kurzen Bremsschwung reingehauen, kurz Brotzeit gemacht, das war ein bisschen blöd". Dazu kam der wenig optimale Zielsprung, bei dem die leicht erkältete Rebensburg ihre Latten aufstellte wie ein Skispringer. Sie geriet in Rücklage, rettete sich aber mit einer artistischen Einlage - und so ihre dritte Podestfahrt in diesem Winter, die erste in einem Speed-Rennen seit Platz drei in der Abfahrt von Cortina vor fast genau einem Jahr.

"Es ist so schnell gegangen", sagte Rebensburg über ihre Fehler, "aber ich habe gottseidank richtig reagiert." An einem Renn-Wochenende, das von den Bildern aus Kitzbühel mit Stürzen und Einsätzen von Rettungshubschraubern geprägt war, war das eine gute Nachricht.

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