DOSB unterstützt Pechstein

SID
Claudia Pechstein erfährt Unterstützung
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Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die jüngsten Anschuldigungen des Eislauf-Weltverbandes ISU im Fall Claudia Pechstein zurückgewiesen.

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"Aus unserer Sicht war die Kommission neutral und ausgewogen besetzt", sagte DOSB-Pressesprecher Christian Klaue dem SID am Freitag: "Wir hatten vier vorgelegte Einzelgutachten, alle kommen zu dem gleichen Ergebnis: Dass aus dieser Grundlage der Dopingnachweis nicht geführt werden konnte."

Die ISU hatte in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Statement zum Rundumschlag ausgeholt und den DOSB unter anderem für die Ansetzung Wolfgang Jelkmanns als Vorsitzender der Experten-Kommission kritisiert. Da Jelkmann Pechsteins wichtigster Experte gewesen sei und zuvor bereits für sie ausgesagt habe, könne die ISU "diese Person nicht als neutral ansehen".

Der Weltverband führte aus, die 43-jährige Pechstein habe "fortlaufend Medien-Kampagnen organisiert, in denen sie behauptete, nie gedopt zu haben". Der Verband habe sich bis heute kaum an die Medien gerichtet, obwohl man in Lausanne der Meinung sei, "dass viele der veröffentlichten Aussagen falsch und irreführend" seien.

Auffällige Blutwerte sind erklärbar

Diese Zurückhaltung habe nun offenbar zu der öffentlichen Meinung geführt, "dass Pechstein vollständig rehabilitiert sei". Aus Sicht der ISU sei dies aber nicht der Fall, daher sehe sich der Weltverband, von dem Pechstein vor dem Bundesgerichtshof Schadenersatz in Millionenhöhe erstreiten will, nun zu einer Stellungnahme gedrängt.

Die ISU bekräftigte, dass Pechsteins auffällige Blutwerte nicht mit einer von der Berlinerin angeführten Anomalie erklärbar seien. Im Zeitraum von 2000 bis 2006 und von 2009 bis heute hätten sich die Blutwerte im Normbereich bewegt, einzig zwischen 2007 und 2009 seien die Werte deutlich erhöht gewesen. Eine Anomalie könne weder geheilt werden noch verschwinde sie von selbst, führte die ISU aus.

Die Experten-Kommission des DOSB mit Jelkmann, Mathias Freund, Else Heidemann, Wilhelm Schänzer und dem Italiener Alberto Zanella hatte diesen von der ISU festgestellten "indirekten Beweis" für Blutdoping Ende Januar 2015 für nicht haltbar befunden. Zanella war zuvor als Gutachter der ISU aufgetreten.

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