Rydzek Zweiter hinter Watabe

SID
Rydzek musste sich in Oslo Akito Watabe geschlagen geben
© getty

Johannes Rydzek jubelte über Rang zwei, Eric Frenzel durfte sogar zum König: Den deutschen Kombinierern ist beim Saisonfinale am Holmenkollen in Oslo das starke Ende einer überragenden Saison gelungen. "Das war noch einmal ein richtig cooles Rennen. Leider haben am Ende meine Kräfte etwas nachgelassen", sagte Doppel-Weltmeister Rydzek, der den Sieg dem Japaner Akito Watabe überlassen musste.

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Olympiasieger Eric Frenzel komplettierte als Víerter hinter dem Italiener Alessandro Pittin das gute deutsche Ergebnis und durfte anschließend in die Loge von Harald V., um sich Glückwünsche zum erneuten Gewinn des Gesamtweltcups abzuholen. "Bis da oben sind es zwar einige Stufen, aber die schaffe ich auch noch", sagte Frenzel nach einer anstrengenden Saison, in der das DSV-Team nahezu nach Belieben dominierte.

Johannes Rydzek im Interview bei SPOX

Das schlug sich vor allem im Gesamtweltcup nieder: Rydzek schob sich zum Abschluss mit 731 Punkten noch auf den dritten Rang hinter dem überragenden Frenzel (945) und Watabe (777) vor, Staffel-Weltmeister Fabian Rießle (724) folgte auf Rang vier. Auch die Nationenwertung ging zum dritten Mal in Folge an Deutschland, mit 4458 Punkten hatte das DSV-Team knapp die Nase vor dem ewigen Rivalen Norwegen (4245).

"Dass wir die Nationenwertung gewonnen haben, macht mich besonders stolz", sagte auch Bundestrainer Hermann Weinbuch in der ARD: "Nach der WM lagen wir noch hinter Norwegen. Aber wir hatten noch den nötigen Biss und wollten unbedingt auf Rang eins."

Der Weltcup in Oslo im RE-LIVE

Beinahe hätte dieser Biss auch zum zweiten Saisonsieg von Rydzek gereicht. Der von Platz sechs in die Loipe gegangene Oberstdorfer nahm früh die Verfolgung des Franzosen Maxime Laheurte auf, nach der Hälfte der Strecke zog der Weltmeister vorbei und eilte gemeinsam mit Watabe davon. Am Ende hatte der Japaner aber wie schon eine Woche zuvor in Lahti die größeren Reserven.

Seit Kuusamo keine Saison-Sieg mehr für Rydzek

"Trotzdem war es toll heute. So viele Leute aus meiner Heimat waren hier, das hat mir noch einmal eine besondere Motivation gegeben", sagte Rydzek. Der 23-Jährige hatte Ende November den Saisonauftakt in Kuusamo gewonnen, danach aber keinen Sieg mehr gefeiert - mit der großen Ausnahme der WM in Falun, wo Rydzek im Einzel und mit der Staffel Gold holte.

"Meine Jungs waren über den gesamten Winter gesehen sehr beständig. Wir haben von Anfang an das Gelbe Trikot in unseren Reihen gehalten und waren auch zum Saisonhöhepunkt in Falun in Top-Form. Mit vier WM-Medaillen, davon zwei Titeln, hat Johannes dort herausgeragt", sagte auch Weinbuch: "Wir haben einfach ein tolles Team."

Emotional wurde es in Oslo noch einmal, als der fünfmalige Weltmeister Jason Lamy Chappuis auf Rang zwölf ins Ziel kam. Der Franzose, Olympiasieger 2010 in Vancouver, bestritt den letzten Wettkampf seiner Karriere und wurde anschließend vom gesamten Feld gefeiert. "Ein Großer geht, er hat die Kombination über Jahre geprägt", sagte Frenzel, auch Rydzek lobte den erst 28-Jährigen als "großartigen Sportsmann."

Auf Frenzel und Co. wartet nun ein kurzer Urlaub, ehe schon im Sommer die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt. Dann kann Frenzel zum vierten Mal in Folge die große Kristallkugel gewinnen, bislang hat das nur der Finne Hannu Manninen (2004 bis 2008) geschafft. "Man sieht: Die Ziele gehen mir nicht aus", sagte Frenzel und verabschiedete sich Richtung Heimat.