Liebers läuft weit an Kür-Finale vorbei

SID
Peter Liebers erlebte in Shanghai ein Debakel
© getty

Ein völlig indisponierter Peter Liebers hat bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Shanghai im Kurzprogramm ein Debakel erlebt. Nach drei schweren Patzern wurde der Olympiaachte aus Berlin bis auf den 29. Platz durchgereicht, das Kürfinale am Samstag (11.45 Uhr) findet ohne den fünfmaligen deutschen Meister statt.

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In der Kurzkür des 26-Jährigen reihte sich Fehler an Fehler. Die Dreifach-Dreifach-Kombination missriet, beim dreifachen Axel kam Liebers zu Fall, und auch die eingesprungene Sitzpirouette lief völlig aus dem Ruder. Mit eingefrorenen Gesichtszügen fuhr der Sportsoldat im ausverkauften Oriental Sports Center vom Eis, auch eine lange Umarmung von Trainerin Viola Striegler konnte ihn nicht trösten.

Der angehende Familienvater, der mit einer Top-Ten-Platzierung geliebäugelt hatte, gab sich anschließend zerknirscht und war fast untröstlich. "Das war absoluter Mist, ich weiß nicht, wann mir so etwas zuletzt passiert ist", sagte Liebers schwer enttäuscht.

An der Spitze wird es ein hochlassiges Duell um die Goldmedaille zwischen Titelverteidiger Yuzuru Hanyu und Europameister Javier Fernandez geben. Der Olympiasieger aus Japan sammelte zu Klavierklängen von Frederic Chopin 95,20 Punkte, der Spanier konterte zu rockigen Klängen mit 92,74 Zählern.

Unglückliche nacholympische Saison

Alle übrigen Läufer haben bereits keine Titelchancen mehr. Dies gilt auch für den Olympiadritten Denis Ten aus Kasachstan, der mit 85,89 Punkten auf Rang drei erneut erster Anwärter auf den Gewinn der Bronzemedaille ist. Allerdings sitzt ihm der russische Vize-Meister Sergej Woronow (84,70) im Nacken.

Für Liebers endete damit die nacholympische Saison so unglücklich, wie sie im Herbst begonnen hatte. Nach einem Trainingssturz hatte ihn ein Schulterbruch wochenlang außer Gefecht gesetzt und weit zurückgeworfen. Bei den europäischen Titelkämpfen im Januar in Stockholm allerdings schien Liebers wieder gut erholt und stellte dies mit einem sechsten Platz auch unter Beweis.

Zhiganshina/Gazsi geben auf

Bereits am Mittag war die Eistanz-Entscheidung mit dem Sieg der beiden Franzosen Gabriella Papadakis und Guillaume Cizeron zu Ende gegangen. Die Europameister gewannen vor Madison Chock und Evan Bates aus den USA sowie den Kanadiern Kaitlyn Weaver und Andrew Poje.

Die deutschen Meister Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi aus Oberstdorf hatten am Mittwoch kurz vor Wettkampfbeginn wegen einer Magen-Darm-Grippe des 30-Jährigen aufgeben müssen. Es wäre der letzte gemeinsame Wettkampf der beiden Oberstdorfer gewesen.

Die Welttitelkämpfe werden am Samstag (3.30 Uhr MEZ) mit der Kür der Damen fortgesetzt. Die Medaillenentscheidung wird mit der Startnummer eins von der deutschen Meisterin Nicole Schott aus Essen eröffnet, die sich nach dem Kurzprogramm auf Rang 19 platzierte.

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