Björgen und Northug holen Gold

SID
Marit Björgen hat sich die Goldmedaille im Skilanglauf-Sprint gesichert
© getty

Denise Herrmann war nur noch Zaungast, als Norwegens Skilanglauf-Superstars Marit Björgen und Petter Northug ihre Rekordjagd für die Ewigkeit fortsetzen. Während Björgen im Auftakt-Sprint der nordischen WM in Falun ihr 13. Gold holte und Landsmann Northug mit Titel Nummer 10 alleiniger Rekord-Weltmeister wurde, lief Herrmann als 17. weit an einer Medaille vorbei.

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"Ich war im klassischen Stil letztes Jahr schon einmal auf dem Podium, ich habe mir deswegen schon mehr Hoffnungen gemacht", sagte die 26 Jahre alte Oberwiesenthalerin.

Das Rennen der Frauen im RE-LIVE

Von den Topsprinterinnen um Björgen, die im Finale vor der Schwedin Stina Nilsson sowie Olympiasiegerin Maiken Caspersen Falla (Norwegen) triumphierte, war Herrmann am Donnerstag eine kleine Welt entfernt.

Der Rennen der Männer im RE-LIVE

Geschichte schrieb vor 18.000 Zuschauern auch Björgens Landsmann Northug: Der 29-Jährige holte Gold vor dem Kanadier Alex Harvey und Olympiasieger Ola Vigen Hattestad (Norwegen) und zog an seinem großen Landsmann Björn Daehli (neun Titel) vorbei. Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) und Tim Tscharnke (Biberau) waren auf den Rängen 23 und 28 wie erwartet chancenlos.

"Ich habe alles versucht"

Herrmann, bei Olympia und WM 2013 immerhin im Halbfinale, musste in ihrem Viertelfinale kapitulieren. "Ich habe alles versucht, es geht aber immer noch nicht zu 100 Prozent. Man will mehr, dann fehlt die Lockerheit, da verkrampft man dann ein bisschen schneller und so fühle ich mich auch", sagte die Staffel-Olympiadritte. Ihre Eltern, die sich unter die Zuschauer gemischt hatten, feuerten vergebens an.

"Leider hat hintenraus etwas gefehlt", sagte Herrmann. Wie für sie war auch für Sandra Ringwald (Schonach), die den 13. Platz belegte, im Viertelfinale Schluss. "Wir wollten schon gerne mit dem einen oder der anderen ins Halbfinale", sagte Bundestrainer Frank Ullrich: "Aber ich bin optimistisch, dass wir im Teamsprint mit den Frauen in Richtung Podium laufen können.

Siegerin Björgen liegt nun nur noch einen Titel hinter Rekord-Weltmeisterin Jelena Wälbe, die zwischen 1989 und 1997 14-mal WM-Gold geholt hatte.

Am Samstag Skiathlon

Bereits am Samstag im Skiathlon kann Björgen, die am Donnerstag als erster nordischer oder alpiner Athlet ihre 30. WM- oder Olympia-Medaille holte, mit Wälbe gleichziehen. "Mein erstes WM-Gold war 2003 im Sprint. Jetzt habe ich mit 34 Jahren gezeigt, dass ich immer noch sprinten kann - das ist doch schön", sagte Björgen.

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Neben dem anspruchsvollen Kurs machten bei rund sieben Grad Celsius schwierige Schneebedingungen den Athleten zu schaffen, schon in der Qualifikation mussten Herrmann und Co. an die Leistungsgrenze gehen - die Körner fehlten dann im Kampf Frau gegen Frau.

"Ich habe am letzten Anstieg so viele Meter gekriegt, das konnte ich nicht mehr aufholen", sagte Herrmann, die im Viertelfinale von Beginn an der Musik hinterherlief.

Deutesche Männer schlagen sich achtbar

Ringwald, die erst im letzten Moment auf den WM-Zug aufgesprungen war, zeigte sich durchaus zufrieden - auch wenn sie sich als starke Siebte der Qualifikation mehr versprechen durfte. "Durch die Hintertür zur WM und aufrechten Ganges raus", meinte die 24-Jährige: "Der Prolog war super, ich hatte aber gehofft, dass es für das Halbfinale reicht."

Durchaus achtbar schlugen sich die deutschen Männer. Eisenlauer lief seine beste Qualifikation seit Jahren und erreichte als starker Elfter das Viertelfinale, wo er kurz vor der Zielgeraden unglücklich ausgebremst wurde.

Tscharnke hatte in der K.o.-Runde rein gar nichts mehr zu bestellen. "Wieder ein Tag rum, mehr nehme ich nicht mit", sagte der 25-Jährige.

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