DSV ohne Dopfer gegen Kanada

SID
Fritz Dopfer steht dem deutschen Team nicht zur Verfügung
© getty

Die deutsche Mannschaft muss bei der alpinen Ski-WM in Vail und Beaver Creek im Team-Wettbewerb ohne Fritz Dopfer antreten. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Fritz Dopfer hat Probleme mit dem Rücken. Jetzt hofft er, bis zum Riesenslalom am Freitag einsatzbereit zu sein.

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Mit Beschwerden am Rücken kennen sie sich aus bei den deutschen Ski-Rennläufern. Felix Neureuther etwa könnte, wenn ihn das Thema nicht mittlerweile nerven würde, vermutlich vortrefflich über Halswirbel und Bandscheiben referieren. Seit der vergangenen Woche ist nun auch Fritz Dopfer unfreiwillig ein Experte.

In Park City ist es ihm im Trainingslager für die WM in Vail und Beaver Creek "in den Rücken geschossen", wie er berichtet. Betroffen, ergänzte er kundig, seien die Faszien.

Die Angelegenheit ist augenscheinlich nicht so leicht in den Griff zu bekommen. Am Montagabend wurde Dopfer aus dem Aufgebot für den Team-Wettbewerb bei der Ski-WM in Vail und Beaver Creek gestrichen. "Er ist noch nicht so weit", verlautete danach aus der "Sonnenalp", dem deutschen Mannschaftsquartier.

Dopfer war Bronze-Garant

Für das Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) eine Schwächung: Bei der WM in Schladming 2013 war Dopfer die tragende Säule auf dem Weg zum Gewinn der Bronzemedaille gewesen.

Bereits am Sonntag hatte sich freilich angedeutet, dass es für Dopfer eng werden könnte mit dem Team-Wettbewerb. Die Behandlung, berichtete er, "zeigt langsam Wirkung", die "Tendenz geht in die richtige Richtung", aber: "Wir schauen von Tag zu Tag. Am Montag schauten sie allerdings nicht mehr bis Dienstag, sondern eher auf den Freitag: Dann findet in Beaver Creek der Riesenslalom statt. Bislang galt Dopfer in dieser Disziplin als einer der zahlreichen Anwärter auf einen Platz auf dem Podest.

Berthold optimistisch

"Ich gehe schon davon aus, dass er am Freitag im Riesenslalom starten kann", sagte Männer-Cheftrainer Mathias Berthold nach der Nominierung für den Team-Wettbewerb, für den Linus Strasser und Philipp Schmid anstelle von Dopfer berufen wurden. Dennoch kommt die Verletzung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für einen, der sich nach seinem ersten Podestplatz im Dezember 2011 auf der WM-Piste in Beaver Creek durch enormen Trainingsfleiß zu einem Weltklassefahrer mit großer Konstanz entwickelt hat.

Dopfers Ausfall ein herber Verlust

Dopfer ist nicht nur ein Hoffnungsträger im Riesenslalom, neben Neureuther vor allem auch im Slalom. Abzulesen ist dies an den aktuellen Weltcup-Ständen: Im Riesenslalom liegt Dopfer derzeit auf Rang vier, im Slalom auf Rang drei.

Die deutsche Mannschaft besteht damit aus Lena Dürr (Germering), Veronique Hronek und Viktoria Rebensburg (Kreuth) sowie Felix Neureuther (Partenkirchen), Philipp Schmid (Oberstaufen) und Linus Strasser (München).

Pro Runde fahren zwei Frauen und zwei Männer. Dürr, Neureuther und Hronek gehörten 2013 zur deutschen Bronze-Mannschaft.

Die deutsche Mannschaft trifft im Achtelfinale auf Kanada. Gegner in einem potenziellen Viertelfinale wären Italien oder Großbritannien. Im Halbfinale sind die Medaillenanwärter USA (u.a. mit Mikaela Shiffrin und Ted Ligety) und Schweden möglich. Auf Topfavorit Österreich (u.a. mit Marcel Hirscher) könnte Deutschland erst im Finale treffen.

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