Ärmel offen! Frenzel disqualifiziert

SID
Eric Frenzel sprang gut, wurde aber disqualifiziert
© getty

Zwei offene Reißverschlüsse hatten die vorzeitige Krönung verhindert, Kombinierer Eric Frenzel fand nach seinem Blackout die gute Laune dennoch schnell wieder. Fabian Rießle durfte derweil jubeln.

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"Es ist schade, aber das Reglement ist streng und da muss man dann durch", sagte der Olympiasieger nach seiner Disqualifikation bei der WM-Generalprobe am Sonntag in Val die Fiemme - und konnte dabei schon wieder lächeln.

Nach dem Springen hatte der 26-Jährige aus Oberwiesenthal geführt, der achte Saisonsieg und der vorzeitige erneute Gewinn des Gesamt-Weltcups waren greifbar, doch die Jury schritt ein. Wegen nicht geschlossener Ärmel wurde Frenzel disqualifiziert und durfte nicht mehr zum 10-km-Lauf antreten. Bei Fabian Rießles Lauf auf das Podest war er zum Zusehen verdammt.

Der Breitnauer wurde beim letzten Weltcup vor der WM in Falun (17. Februar bis 1. März) Dritter hinter seinem Dauerrivalen Jörgen Graabak (Norwegen) und dem Österreicher Bernhard Gruber. "Es war ein hartes Rennen, ich bin froh, dass ich noch ins Ziel gekommen bin", sagte Rießle im Ersten, nachdem er im Zielsprint gegen Gruber nicht mehr hatte zulegen können.

"Darf einem nicht passieren"

Frenzel suchte derweil die Schuld für die ungewollte Freizeit vor allem bei sich. "Dass man vergisst, den Reißverschluss zu schließen, darf einem nicht passieren", sagte der Sachse, "da steckt soviel Routine drin." Etwas anders sah das Bundestrainer Hermann Weinbuch.

"Es war eher ein Nachteil, weil die Fläche verringert wurde", sagte der 54-Jährige: "Da hätte man im Zweifel auch für den Angeklagten entscheiden können. Er geht aber unheimlich cool damit um, obwohl es um den Gesamt-Weltcup geht. Es wäre schön gewesen, wenn wir das vor der WM schon abgehakt hätten."

Frenzel feuerte an der Loipe stattdessen die Kollegen an. Zweitbester Deutscher war Johannes Rydzek (Oberstdorf) als Sechster, Wolfgang Bösl (Berchtesgaden) wurde 15. direkt vor Manuel Faißt (Baiersbronn).

Rießle wartet auf die WM

Die Rolle des Zuschauers hatte Frenzel schon am Samstag eingenommen, dort aber freiwillig: Im Team-Sprint wurde er geschont und sah einen bravourösen Auftritt von Rießle und Faißt, die ihren "Chef" mit Platz zwei würdig vertraten. Nach guter Vorarbeit von Faißt verlor Rießle wie schon bei Olympia in Sotschi und im vergangenen Dezember in der Ramsau den Zielsprint gegen Graabak.

"Leider habe ich wieder gegen Jörgen verloren. Aber der Tag der Abrechnung wird kommen, ich schwöre es", sagte der 24-Jährige. Rießles Trost: Die nächste und denkbar günstigste Chance zur Revanche bietet sich schon in weniger als drei Wochen bei der WM.

Dann will auch Frenzel Wiedergutmachung für sein Malheur, in Schweden winkt das dritte WM-Gold in Folge. "Das wäre natürlich großartig", sagte Frenzel: "Ab Montag beginnt die Vorbereitung - und dann will ich mir auch diesen großen Traum erfüllen."

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