Schempp for Champ!

Von Andreas Dieterle
Wer holt sich die ersehnten Medaillen bei der Biathlon-WM?
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Die Herren

Die Top-Favoriten

Martin Fourcade: Ähnlich wie Domratschewa bei den Frauen hat sich der Franzose zur prägenden Figur im Herren-Biathlon gemausert. Schon in den letzten drei Jahren gewann Fourcade den Gesamtweltcup. Auch in diesem Winter steht er an der Spitze und konnte schon zehn Podiumsplätze für sich verbuchen.

Mit seiner unnachahmlichen Art lässt der die Konkurrenz meist ziemlich alt aussehen. In Sotschi gewann er zwei Mal Gold und einmal Silber und auch bei der WM will er wieder dominieren. "Er hat einfach nie einen schlechten Tag. Es ist unglaublich, wie konstant er schießt", sagt sein Rivale Simon Schempp über den Franzosen.

Prognose: Auch die Erkrankung an Pfeifferschen Drüsenfieber vor der Saison konnte Fourcade nicht aufhalten. Der 26-Jährige ist vor den Wettkämpfen in Kontiolahti der absolute Top-Favorit, auch wenn die totale Dominanz zuletzt nicht ganz erreicht wurde.

Simon Schempp: Und wenn einer Fourcade mehr als gefährlich werden kann, dann ist das wohl Schempp. Der Mutlangener hat vor der Saison nochmal ein Schippe drauf gelegt hat sich in diesem Winter in als Teil der absoluten Biathlon-Elite gemausert.

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"Ich habe aus den letzten Jahren viel gelernt. Ich bin sehr akribisch, habe mir viele Gedanken gemacht, was für mich nicht so gelaufen ist und warum. Daraus habe ich offenbar die richtigen Schlüsse gezogen", so Schempp, der sich in dieser Saison für acht Podiumsplätze (drei Siege) verantwortlich.

Prognose: Schempp hat in dieser Saison gezeigt, zu was er fähig ist. Die Generalprobe in Oslo ging daneben. Wenn er seine Form aus den davor liegenden Rennen findet, sollte Schempp seine erste Einzel-Medaille bei einer Weltmeisterschaft holen. Auch Gold in einer der Disziplinen ist dann ein Ziel.

Die weiteren Medaillen-Kandidaten

Anton Shipulin: Neben den beiden Favoriten sollte man auf jeden Fall den Russen auf dem Zettel haben. Shipulin ist zwar nicht so konstant wie seine Vorgänger aber läuferisch einer der besten im Feld und steht nicht umsonst auf Rang drei im Gesamtweltcup. Bekommt Shipulin sein Schießen in den Griff ist vor allem im Massenstart ein Kandidat für den Sieg.

Emil Hegle Svendsen: Seit Jahren mischt der Norweger vorne mit im Weltcup. Zuletzt hatte Svendsen allerdings mit einer absteigenden Form zu kämpfen und lies sogar das Einzelrennen im einheimischen Oslo sausen, um sich für die WM vorzubereiten. Ob es was genützt hat?

Johannes Thingnes Boe: Laut Statistik der beste Läufer im Feld. Das macht in an einem guten Tag vor allem im Sprint sehr gefährlich (zwei Siege in dieser Saison).

Jakov Fak: Der Slowene konnte wie Shipulin, Swendson und Boe zwei Siege einfahren. Der Vierte des Gesamtweltcups ist meist eine solide Nummer, hat aber manchmal am Schießstand seine Probleme.

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Die weiteren Deutschen: Neben Schempp, der quasi die deutsche Medaillen-Garantie ist, zeigte vor allem Arnd Peiffer trotz durchwachsenen Leistungen zu Beginn der Saison zuletzt eine stabile Leistung und konnte beim letzten Weltcup in Oslo sogar den Sprint für sich entscheiden. Erik Lesser (Überraschung im Einzel? - Gesamtweltcup 10.), Andreas Birnbarcher (Überraschung im Massenstart? - Platz 11) und Daniel Böhm (guter Schütze, kein guter Läufer / Platz 17) runden ein solides, für die Einzeldisziplinen aber wohl eher harmloses, Team ab.

"Wenn man den Verlauf der Weltcup-Saison sieht, haben wir bei jedem Einzelwettkampf die Option, dass wir auf dem Podium stehen", sagt Männer-Trainer Andreas Stitzl über die Chancen.

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