Lindsey, schenk dem DSV ein Kind!

Von Adrian Franke
Lindsey Vonn hat sich einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert
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Flops

Funkstille in Wengen: Akku laden vergessen? Batterien nicht aus dem Walkman zurückgepackt? Man weiß nicht genau, woran es lagt, aber irgendetwas hatten die Verantwortlichen bei der Lauberhorn-Abfahrt mit den Funkgeräten verbockt. Da war das grobe Schneegestöber endlich vorbei und doch musste die Abfahrt immer wieder für insgesamt rund 40 Minuten (!) unterbrochen werden. Schwacher Auftritt.

Einmal Estland und zurück: Josef Wenzl hatte sich die Dienstreise nach Estland sicher anders vorgestellt. Deutschlands Top-Langlauf-Sprinter schaffte zunächst die Quali nicht, nur um 24 Stunden später das Finale im Freistil-Teamsprint zu verpassen. Diagnose: WM-Platz akut in Gefahr und Leistungssteigerung am 14. Februar in Östersund dringend erwünscht. "Vielleicht kann er dort seine Chance nutzen", erklärte Bundestrainer Frank Ullrich. Ja. Optimismus klingt irgendwie auch anders.

Hirscher wartet weiter: Weniger gut, obgleich im Gegensatz zu Felix Neureuther in vollem Besitz ihrer Sehfähigkeiten, kamen die Ösis mit dem Schneegestöber in Wengen zurecht. Für die Slalom-Herren setzte es das schlechteste Wengen-Ergebnis der eigenen Weltcup-Geschichte, bester ÖSV-Läufer war Reinfried Herbst, der auf dem 13. Rang einlief.

Daran konnte auch Marcel Hirscher nichts ändern, der Salzburger fädelte nach starkem Beginn im ersten Lauf ein und wartet weiter auf seinen ersten Wengen-Sieg. Sein Fazit: "Lieber schnell und ausscheiden als Siebenter und ein riesengroßes Fragezeichen über dem Kopf." Ein...schwacher Trost. Man könnte es natürlich auch sehen wie DOSB-Präsident Alfred Hörmann: "Felix hat dafür gesorgt, dass die Schweißperlen von Marcel Hirscher größer werden."

Desinteresse in Oberhof: Stell dir vor, es ist Biathlon und keiner geht hin! So oder so ähnlich dürften sich die Akteure zuletzt in Oberhof gefühlt haben. 2015 fanden so wenige Fans wie nie den Weg zum Biathlon-Weltcup, 13.500 Zuschauer kamen an den fünf Wettkampftagen - und damit über 7000 weniger als 2014.

"Wir sind sogar mit den Preisen zurückgegangen, haben nur die Preise für die knapp 300 Sitzplätze erhöht", zeigte sich auch Organisationschef Christopher Gellert ratlos. Tagesrennen und fehlende Feiertage brachte Gellert als mögliche Erklärungen an. Unser Ansatz: Übernachtungen in den Herbergen der Stadt sollen angeblich nur ab 100 Euro aufwärts buchbar gewesen sein. Sollte man vielleicht doch einmal überdenken...

Tops: Vonns Rekord, Neureuthers weißes Gold und die Langeweile in Oberhof

Flops: Funkstille, misslungene Dienstreise nach England und Desinteresse in Oberhof

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