Slopestylerin Zimmermann holt Gold

SID
Lisa Zimmermann hat bei der Slopestyle-WM die Goldmedaille geholt
© getty

Deutschlands Medaillenhoffnung Lisa Zimmermann hat im Finale der Ski-Slopestyler bei der WM in Kreischberg/Österreich Gold gewonnen und damit die hohen Erwartungen noch übertroffen.

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Lisa Zimmermann rauschte mit einem breiten Grinsen die Piste hinunter und riss die Arme zweimal jubelnd in die Höhe. Diese letzte Fahrt war nur noch zum Genießen. 344 Tage nach ihrer bitteren Olympia-Enttäuschung in Sotschi hat sich die 18 Jahre alte Ski-Freestylerin am Kreischberg in der Steiermark im Slopestyle zur Weltmeisterin gekürt.

Zimmermann glänzte im zweiten von drei Durchgängen mit 85,80 Punkten und durfte dann vom Starthaus verfolgen, dass weder die Britin Katie Summerhayes (82,80) noch Zuzana Stromkova (77,60) aus der Slowakei diese Marke herankamen. Als die beiden Konkurrenten im Ziel waren, stand nur noch die überglückliche Athletin vom WSV Oberaudorf oben - und der größte Erfolg ihrer Laufbahn war ihr nicht mehr zu nehmen.

"Wir sind natürlich überglücklich, dass es mit der Medaille geklappt hat. Alles, was wir nach Sotschi an Zeit und Energie investiert haben, zahlt sich jetzt aus", sagte Heli Herdt, Sportlicher Leiter der Freestyler beim Deutschen Skiverband (DSV), dem "SID": "Lisa strahlt, lacht und jubelt - wie sich das für eine Weltmeisterin eben gehört."

Dabei hatte sich Zimmermann zuvor mit einem verpatzten ersten Lauf selbst in die Bredouille gebracht - und auch die Goldfahrt war nicht frei von kleinen Hängern. Doch diesmal unterstrich Zimmermann, dass ihre eindrucksvolle Vorstellung am Dienstag im Vorkampf, als sie sich mit dem Bestwert für das Finale der besten Sechs qualifiziert hatte, ein Versprechen war.

Zimmermann wollte Favoritenrolle nicht

Im Vorfeld hatte sich Zimmermann ungern in die Favoritenrolle drängen lassen. Die Erfahrung aus Sotschi, wo sie im vergangenen Jahr als 17-Jährige nach Olympiagold griff, aber schon in der Qualifikation scheiterte, war ihr eine Lehre. "Die Favoritenrolle wäre Quatsch, dann verkrampft man nachher nur und das kann ganz schnell nach hinten losgehen", hatte sie dem "SID" gesagt. Der Spaß am Skifahren ist ihr ohnehin wichtiger als Gerede über Punkte oder Medaillen.

In Sotschi hatte sie den Erwartungen nicht standgehalten, obwohl ihr wenige Monate vor Olympia als erster Frau überhaupt ein "Double Cork 1260", einen Doppelsalto mit dreieinhalb Schrauben, geglückt war. Prompt stand Zimmermann im medialen Rampenlicht, plötzlich wollten alle wissen, was hinter den Leistungen der Schülerin steckt. Die olympische Enttäuschung hatte aber auch etwas Positives. "Ich habe viel daraus gelernt", sagte sie, "und bereue es auf keinen Fall, dass ich dort gestartet bin."

Diese Ansicht teilte auch Heli Herdt, Sportlicher Leiter der Freestyler beim Deutschen Skiverband (DSV). "Lisa hat sich positiv entwickelt", sagte Herdt dem "SID" dieser Tage: "Sie hat ihre Lehren aus Sotschi gezogen und ist super drauf." Mit ihrer Goldfahrt bestätigte sie das.

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