Je skie Charlie

Von SPOX
Der Anschlag auf das Satireblatt "Charlie Hebdo" war auch im Wintersport allgegenwärtig
© getty
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Flops

Aussehen schützt vor Diebstahl nicht: Die meisten Männer würden ihr wohl einfach nur liebend gerne den Hof machen wollen. Natürlich nur, wenn zuhause kein Hausdrache warten würde. Aber bestehlen? Sweet Jules wirklich ausrauben?

Nein, darauf würden wohl die wenigsten kommen, wobei man natürlich nicht weiß, was auf dem Laptop drauf war. Genau der wurde Julia Mancuso nämlich in der Nacht auf Samstag in ihrem Apartment im österreichischen Bad Kleinkirchheim geklaut.

"Ich bin verletzt und traurig. Nicht unbedingt wegen des Computers, sondern eher über die Art und Weise, wie Leute miteinander umgehen können", schrieb das US-Girl bei Twitter: "Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können. Er hat sogar einen dreckigen Fußabdruck auf meiner Yogamatte hinterlassen."

Einen kleinen Gruß an den Täter ließ sich Mancuso allerdings nicht nehmen: "Vor genau einem Jahr ist mein Handy gestohlen worden, und drei Monate später wurde es bei eBay verkauft. Seid also vorsichtig, was ihr im Internet kauft." Und siehe da: Der Laptop wurde mittlerweile in Zagreb lokalisiert. Verrückte Welt!

Weißrussisches Gewitter: Okay, wir geben es ja zu. Richtig einladend sah es nicht aus, was da am Wochenende in Oberhof los war. Viel Regen, wenig Zuschauer, und dann auch noch der nervige Wind - die Voraussetzungen für eine Biathlon-Party waren wirklich nicht gegeben.

Aber man kann eben nicht bei jedem Event durch ein Winter Wonderland laufen, Biathlon ist schließlich immer noch eine Freiluftsportart. Nicht wahr, Frau Domracheva?

Die dreimalige Olympiasiegerin aus Sotschi haute auf "sportbox.ru" ordentlich auf den Tisch. "Die Wettkämpfe hier sind nicht fair", wurde die Weißrussin zitiert. "Die Ergebnisse hier spiegeln nicht wirklich das Können der Athleten wider. Das sollte wirklich ein Thema sein."

Na, wir wollen doch mal nicht übertreiben. Könnte natürlich auch einfach der Fall gewesen sein, dass ihre Platzierungen in Oberhof ihr ein wenig auf die Stimmung geschlagen haben. Platz drei in der Staffel, Platz 18 im Sprint, da kann man schon mal auf komische Gedanken kommen.

Den abschließenden Massenstart gewann sie dann noch - und hielt mit weiterer Kritik hinter dem Berg. Ein Schelm, wer Böses denkt...

Schwarze Schafe: "Wenn wir halbautomatische Waffen benutzen, haben sie vollautomatische Waffen. Wenn wir kugelsichere Westen tragen, benutzen sie panzerbrechende Munition." Zugegeben, ein Zitat aus einem Batman-Film hat bei den Wintersport Tops und Flops eigentlich nichts verloren.

Aber erstens gibt es Schlechteres, als sich bei Christopher Nolan zu bedienen. Und zweitens passt der Vergleich eigentlich ganz gut, denn das gegenseitige Aufrüsten passiert auch im Kampf gegen Doping. Nächstes Kapitel: Am Wochenende gab Anders Besseberg, der Präsident des Biathlon-Weltverbandes IBU, bekannt, dass man in den Proben von gleich mehreren Sportlern verbotene Substanzen gefunden habe.

Der Grund: neue Testmethoden, die das eine oder andere bislang unbekannte Mittelchen entdecken können. Und Besseberg hielt tatsächlich Wort. Mit dem Ukrainer Sergej Sednew und Alexander Loginow aus Russland wurden die ersten beiden Sünder publik gemacht.

Dass beide sogar auf die Öffnung der B-Probe verzichten, lassen wir jetzt einfach mal so stehen. Und auch wenn beide nicht unbedingt die größten Namen im Geschäft sind, macht es ein bisschen Mut, dass man den Betrügern wieder ein kleines bisschen näher gekommen ist. Zumindest solange, bis die Gegenseite kontert - oder Batman auftaucht...

Der Unglücksrabe: Halb sank er hin, halb zog sie ihn nieder. Die Erschöpfung. Oder vielleicht doch eher die Enttäuschung. Irgendetwas muss Fritz Dopfer dem Ski-Gott in einem früheren Leben getan haben. Oder der Mann im Himmel ist Österreicher, das würde die Szenen beim Slalom am Sonntag in Adelboden vielleicht auch erklären.

Mit einem Vorsprung von satten 0,99 Sekunden auf den Italiener Stefano Gross ging Dopfer in den zweiten Lauf auf dem legendären Chuenisbärgli. Bei der letzten Zwischenzeit war der Deutsche immer noch eine halbe Sekunde vorne.

Und im Ziel? 0,02 Sekunden... RÜCKSTAND! Unfassbar, aber wahr, Dopfer verpasste ein weiteres Mal seinen ersten Weltcupsieg. Es war nicht das erste Mal, dass die Nerven ihm offenbar einen kleinen Streich spielten.

Manch einer hätte gegenüber den Journalisten danach seiner Laune freien Lauf gelassen. Aber Fritz ist eben Fritz: "Ja, schade, aber zwei Hundertstel sind zwei Hundertstel. Ich kann hier trotzdem mit zwei lachenden Augen wegfahren." Und trotzdem wäre es mal an der Zeit, den Fluch endlich zu brechen. Nächste Möglichkeit: Slalom in Wengen. Wieder so ein Klassiker.

Tops: Charlie Hebdo, Drei-Sterne-Tscharnke und Cool Runnings

Flops: Opfer Mancuso, schwarze Schafe und der Unglücksrabe

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