Fannemel siegt vor Schlierenzauer

SID
Severin Freund hat sich in Nischni Tagil den dritten Platz gesichert
© getty

Der mühsame Trip tief in den Ural hat sich für Severin Freund bereits zur Halbzeit mehr als gelohnt: Der Skiflug-Weltmeister sicherte sich mit Platz drei bei der Weltcup-Premiere im russischen Nischni Tagil seine zweite Podest-Platzierung des WM-Winters und untermauerte eindrucksvoll seinen Status als unangefochtene deutsche Nummer eins.

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Ganz zufrieden war der 26-Jährige mit seinem Abschneiden allerdings nicht. "Wenn man zur Halbzeit auf zwei liegt, will man auch angreifen und riskieren. Jetzt ist es eben dann der dritte Platz geworden - das ist auch ein gutes Ergebnis", sagte Freund im ZDF.

Nach einem starken ersten Durchgang (130,5 m) und einem schwächeren zweiten Sprung bei schwierigen Bedingungen (127) lag der Niederbayer letztlich mit 254,9 Punkten deutlich hinter dem überragenden Sieger Anders Fannemel (Norwegen/263,1), der die Führung im Gesamtweltcup übernahm, und Österreichs wieder erstarktem Topstar Gregor Schlierenzauer (257,3). Dessen Landsmann Stefan Kraft konnte Freund immerhin noch um einen halben Punkt hinter sich lassen und den Platz auf dem Stockerl retten.

Freund will zehnten Weltcup-Sieg

Im zweiten Springen am Sonntag (14.30 Uhr) will Freund nach seinem insgesamt zehnten Weltcup-Sieg, dem fünften im laufenden Kalenderjahr, greifen. "Da muss ich es eben noch ein bisserl besser machen, dann bin ich vielleicht auch mal ganz vorne dabei", sagte der deutsche Vorflieger.

Die weiteren DSV-Springer verkauften sich ordentlich, blieben aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Marinus Kraus (Oberaudorf) fiel nach 130 m im ersten Durchgang mit einem schwächeren zweiten Sprung (125,5) noch von Platz fünf auf acht zurück. Senkrechtstarter Markus Eisenbichler (Siegsdorf) wurde 14. (124,5+124) und knüpfte nicht ganz an seine jüngsten Leistungen an.

"Einen Durchhänger würde ich das nicht nennen, ich bin eigentlich ganz zufrieden. Die Einzelheiten muss ich mit den Trainern besprechen", sagte Eisenbichler. Routinier Michael Neumayer (Oberstdorf) lieferte als 18. (125,5+124) seinen besten Wettkampf in dieser Saison ab, Andreas Wank (Hinterzarten) wurde 24. (121+121,5).

Zweite Station in Russland

Karl Geiger (Oberstdorf), der für den verletzten Andreas Wellinger ins Team gerückt war, hatte als 45. (110,5) den Final-Durchgang klar verpasst. Richard Freitag (Aue) hatte wegen eines grippalen Infekts auf die Reise nach Russland verzichtet.

Erst zum zweiten Mal nach Sotschi (2012/13) macht der Skisprung-Weltcup in Russland Station, die Bedingungen im asiatischen Teil des Landes sind erstaunlich gut. "Das ist eine wahnsinnig tolle Schanzen-Anlage. Am liebsten würde ich die einpacken und mitnehmen", schwärmte Bundestrainer Werner Schuster am Samstag.

Dennoch hatten diverse Stars der Branche ihre Teilnahme abgesagt. Der bislang Gesamtweltcup-Führende Roman Koudelka (Tschechien) ist ebenso wie der zweitplatzierte Simon Ammann (Schweiz) nicht in Nischni Tagil am Start, auch Altmeister Noriaki Kasai (Japan) gönnt sich eine Pause. Der verletzungsgeplagte Gesamtweltcup- und Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen ist noch gar nicht in die Saison eingestiegen.

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