IBU prüft Vorwürfe gegen Taschler

SID
Am Biathlon-Himmel ziehen einige Wolken auf - Doping wird einmal mehr zum Thema
© getty

Der Weltverband IBU wird die Vorwürfe gegen seinen Vizepräsidenten Gottlieb Taschler prüfen. "Wir nehmen die Angelegenheit sehr ernst. Wir werden jetzt die Fakten sammeln und dann eine Stellungnahme abgeben", sagte IBU-Generalsekretärin Nicole Resch am Rande des Weltcups in Hochfilzen dem "ZDF". Laut Resch hatte Taschler gebeten, ihn seiner Repräsentanz-Aufgaben in Hochfilzen zu entbinden, er sei deshalb nicht vor Ort.

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Die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" hatte Mitschnitte von Telefonaten veröffentlicht, entnommen aus einem 550 Seiten starken Dossier der Staatsanwaltschaft Padua. Bei den Abhörprotokollen geht es um Kontakte seines Sohnes Daniel Taschler zum italienischen Dopingarzt Michele Ferrari. Der 27 Jahre alte Biathlet hat sich demnach 2010 mehrmals auf Betreiben seines Vaters mit Ferrari, auch "Dottore Epo" genannt, getroffen.

Gottlieb Taschler erklärte dazu, es habe sich nur um ein medizinisches Problem seines Sohnes gehandelt, nicht um Doping. Angeblich hat er bereits einen Anwalt eingeschaltet. Taschler war vor drei Monaten als IBU-Vize wiedergewählt worden, er ist auch OK-Chef des Weltcups in Antholz.

Die Staatsanwaltschaft Padua ermittelt seit 2010 im italienischen Dopingsumpf. Betroffen ist vor allem der Radsport. Die "Gazzetta" hatte auch die Namen von 38 Radprofis veröffentlicht, die Kontakt zu Ferrari hatten, alleine 17 waren oder sind noch Mitglieder des kasachischen Astana-Rennstalls.

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