Deutsche Hoffnungsträger überzeugen

SID
Claudia Pechstein erreichte beim ersten Weltcup-Rennen einen siebten Platz über die 3000 Meter
© getty

Den ersten Wettkampftag des Weltcup-Auftakts dürfen die deutschen Eisschnellläufer durchaus als Erfolg werten. Claudia Pechstein brachte in Japan dagegen noch nicht ihre Bestleistung auf das Eis.

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Der Motor der nimmermüden Claudia Pechstein zeigte noch Anlaufschwierigkeiten, doch die weiteren Hoffnungsträger sind schon auf Betriebstemperatur: Deutschlands beste Eisschnellläufer haben neun Monate nach dem Olympia-Debakel von Sotschi zu großen Teilen Kontakt zur Weltspitze.

Beim Weltcup-Auftakt im japanischen Obihiro reichte es am Freitag zwar noch nicht zu einem Podestplatz, vor allem die Vorstellungen der Sprinter weckten aber Hoffnungen auf einen erfolgreicheren Winter. "Für das erste Saisonrennen bin ich absolut zufrieden", sagte DESG-Teamleiter Helge Jasch.

Über 500 m hatten Judith Hesse (Erfurt) als Vierte und Nico Ihle (Chemnitz) als Fünfter das Podium nur knapp verfehlt, auch Langstrecken-Spezialist Patrick Beckert (Erfurt) brachte als Fünfter über 5000 m eine gute Leistung auf das Eis in Fernost.

Pechstein noch nicht in Topform

Nicht ganz wie erhofft verlief der Wettkampf dagegen für Claudia Pechstein (Berlin). Die fünfmalige Olympiasiegerin, die zuletzt bei den deutschen Meisterschaften drei Titel bei drei Starts gewann, musste sich in 4:11,58 Minuten mit dem siebten Rang begnügen.

"Leider ist Claudia nicht so in den Lauf hingekommen, wie wir uns das erhofft haben. Die Rundenzeiten waren regelmäßig, aber eine Spur ruhiger als sie hätten sein sollen", sagte Jasch.

Die 42-jährige Pechstein ließ im direkten Duell die Olympiadritte Olga Graf (4:14,34) deutlich hinter sich und feierte so zumindest einen Sieg für die Moral. Bei den Winterspielen in Sotschi hatte die Russin der viertplatzierten Pechstein die erhoffte Medaille verwehrt.

Der Sieg ging an die favorisierte Olympiasiegerin Ireen Wüst (Niederlande), die in 4:04,91 Minuten Bahnrekord lief.

Wüst überzeugt

Wüst und die zweitplatzierte Martina Sablikova (Tschechien/4:06,11), die sich in der Schlussrunde einen Wechselfehler leistete, sind für Pechstein derzeit wohl auch bei einem fehlerfreien Lauf außer Reichweite.

Allerdings sind Pechstein an einem guten Tag weiter Podestplatzierungen zuzutrauen.

Der Sprung auf das Treppchen bleibt auch das Ziel von Patrick Beckert. "Der Abstand zu den Medaillenplätzen war nicht groß. Ich kann darauf aufbauen", sagte der 24-Jährige, der für die 5000 m 6:27,64 Minuten benötigte.

Damit war er klar langsamer als Olympiasieger Sven Kramer (Niederlande), der in 6:20,90 Minuten einen Bahnrekord aufstellte.

Optimismus bei den Sprintern

Rang zwei ging an den Russen Alexander Rumjanzew (6:23,56) vor Wouter olde Heuvel aus den Niederlanden (6:24,03). Alexej Baumgärtner (Chemnitz/6:36,51), um dessen Start in Asien es reichlich Wirbel gegeben hatte, musste sich mit dem 13. Rang zufrieden geben.

Optimistisch blicken auch die Sprinter nach vorn. "Ich weiß, dass noch etwas geht. Ich bin zuversichtlich und habe gesehen, dass mir nach oben nicht viel fehlt", sagte Ihle, bei dem 35,31 Sekunden auf der Uhr standen.

Wie der deutschen Meisterin Hesse (38,73) bietet sich dem Chemnitzer schon am Samstag über die 1000 m die nächste Chance auf Edelmetall.

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