Rebensburg soll Führungsfigur werden

SID
Viktoria Rebensburg kämpft am Samstag in ihrer Paradedisziplin um den Sieg
© getty

Viktoria Rebensburg präsentiert sich in ihrer ungewohnten Rolle im Rampenlicht völlig entspannt. Im Jahr eins nach Maria Höfl-Riesch ist sie die neue Vorfahrerin, die neue Frontfrau der deutschen Ski-Frauen - auch wenn die 25-Jährige aus dem beschaulichen Kreuth am Tegernsee nicht zum Glamour-Girl wie Höfl-Riesch oder auch Lindsey Vonn taugt. Schon beim Weltcup-Auftakt (Sa. 9.30 Uhr im LIVE-TICKER) lastet der ganze Druck auf ihren Schultern.

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In ihrer Paradedisziplin Riesenslalom will sie gleich einmal ein Ausrufezeichen setzen und mit einer Topplatzierung in die großen Fußstapfen von Höfl-Riesch treten. Es ist ein Neustart bei den DSV-Rennläuferinnen, einer mit Rebensburg an der Spitze. "Maria war eine Ausnahmeläuferin. Natürlich liegt jetzt der Fokus mehr auf mir. Aber ich habe damit keine Probleme. Mir macht es nichts aus, die erste Spur in den Schnee zu hauen", sagte die Olympiasiegerin im Riesenslalom von 2010 gelassen.

Dass Rebensburg den gestiegenen Anforderungen nicht gewachsen sein könnte, glaubt Frauen-Chefcoach Markus Anwander nicht - im Gegenteil. "Sie fühlt sich wohl und geht auf in ihrer Rolle", sagte Anwander. Schon für den Weltcup-Start am Rettenbachferner am Samstag erwartet er von Rebensburg, "dass sie auf jeden Fall vorne dabei ist. Sie ist im Riesenslalom absolute Weltklasse."

In der vergangenen Saison hatte Rebensburg wegen einer verschleppten Lungenentzündung auch ihren eigenen Ansprüchen nur selten gerecht werden können. Dass sie trotzdem bei Olympia in Sotschi Bronze im Riesenslalom holte, war angesichts der Vorgeschichte eine echte Überraschung.

"Konnte es im Mai schon kaum erwarten"

Nun fühlt sie sich aber bereit und motiviert für neue Großtaten. "So wie ich mich heuer aufs Skifahren gefreut habe, habe ich mich lange nicht mehr gefreut. Ich habe es im Mai schon kaum erwarten können", betonte Rebensburg mit einem Lächeln.

Sie fühle sich in allen Bereichen "sehr gut" vorbereitet. Auch der Wechsel der Skifirma (von Nordica zu Stöckli) trägt zum aktuellen Hochgefühl bei Rebensburg bei. "Ich habe mich vom ersten Schwung an super gefühlt. Ich bin absolut davon überzeugt", sagte sie. Dass auch die zweifache Olympiasiegerin Tina Maze (Slowenien) die gleiche Marke fahre, zeige, "dass das Material richtig gut sein muss".

Maze ist Favoritin auf den Gesamtweltcup. Rebensburg will sich auf den Riesenslalom konzentrieren. Dass sie schon seit Jahren auch als potenzielle Kandidatin für die große Kristallkugel gilt, stellt sie erst einmal hinten an. "Das ist generell schwer, so etwas zu planen. Für mich ist es wichtig, im Riesenslalom wieder die Sicherheit zu bekommen. Da möchte ich ganz nach vorne", sagte sie.

Rebensburg ist derzeit die einzige Siegfahrerin des Deutschen Skiverbandes (DSV). Auch in Sölden wäre es laut Anwander schon "klasse, wenn neben Vicky eine zweite Läuferin den zweiten Durchgang erreicht".Zwar sei die Basis im Frauen-Team "sehr gut. Aber dass wir wieder in geballter Stärke auftreten, braucht noch zwei Jahre. Diese Zeit geben wir uns", ergänzte Anwander.

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