WM: Rang zwölf für Weinzierl

SID
Bei Olympia landete Weinzierl auf Rang 18
© getty

In Abwesenheit von Olympiasiegerin Adelina Sotnikowa hat sich Mao Asada mit dem Heimvorteil im Rücken für ihr Debakel in Sotschi revanchiert. Mit einer faszinierenden Kür, gekrönt von einem blitzsauberen dreifachen Axel, holte sich die 23-jährige Japanerin bei den Weltmeisterschaften in Saitama hochverdient den Titel. Die einzige Deutsche schafft es nicht in die Top-10.

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Asada, die bei Olympia in Sotschi Sechste wurde, lag mit 216,69 Punkten deutlich vor Europameisterin Julia Lipnitzkaja aus Russland (207,50) sowie Ex-Weltmeisterin Carolina Kostner aus Italien (203,83), die wie in Sotschi Bronze gewann. Die deutsche Meisterin Nathalie Weinzierl aus Mannheim kam nach einer soliden Kür auf den zwölften Platz.

Asada gelang die Synthese aus Kunst und Sport am besten. Zur Eleganz gesellte sich sportliche Extraklasse. Dabei verließ sich die neue Championesse nicht auf ihr Alleinstellungsmerkmal, den dreifachen Axel, sondern punktete auch mit der extrem schwierigen Kombination aus dreifachem Flip und dreifachem Rittberger.

Weinzierl, Studentin der Wirtschafts-Jura, startete vor 18.000 Zuschauern in der ausverkauften Super-Arena ihre "Rhapsody in Blue" von George Gershwin mit einem Stolperer beim Anlauf zum dreifachen Lutz. Danach fand die 19-Jährige immer besser in ihr Programm.

Nur einfacher Axel

Die leisen Hoffnungen auf eine Top-Ten-Platzierung waren nach einem einfachen statt des geplanten doppelten Axels kurz vor Kürende nur noch Makulatur. Dennoch durfte sich Weinzierl über beachtliche 167,72 Punkte freuen.

"Ich bin wirklich zufrieden. Mit meinem Ergebnis habe ich mir auch zwei Grand-Prix-Startplätze für die nächste Saison gesichert", sagte Weinzierl.

Weit weniger Grund zur Begeisterung hatten die Eistänzer Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi. Nach einem beeindruckenden Kurztanz und Rang sieben im Zwischenklassement patzten die beiden Oberstdorfer in der Kür gleich zweimal und wurden von den Juroren bis auf den elften Platz durchgereicht. Damit ist bei den Welttitelkämpfen 2015 in Shanghai nur ein deutsches Eistanzpaar startberechtigt.

"Eine Katastrophe"

"Besonders der dicke Patzer in der Hebung war eine Katastrophe", sagte Gazsi, der sich zusätzlich nur eine Unsicherheit bei einem Twizzle erlaubte. Mit 148,37 Zählern blieben die Schützlinge von Coach Martin Skotnicky unter ihren Erwartungen.

Der Bundestrainer gab sich ratlos: "Die Vorbereitung war gut, ich habe keine Erklärung für diese Leistung." Die deutschen Vize-Meister Tanja Kolbe und Stefano Caruso aus Berlin hatten als 21. nach dem Kurztanz das Kürfinale schon gar nicht mehr erreicht.

In diesem Finale fiel die Entscheidung so knapp aus wie noch nie in der WM-Geschichte. Mit nur 0,02 Punkten Vorsprung holten sich die Europameister Anna Cappellini und Luca Lanotte aus Italien (175,43) vor Kaitllyn Weaver und Andrew Poje aus Kanada den Titel. Bronze ging mit 175,37 Zählern an die Franzosen Nathalie Pechalat und Fabian Bourzat.

Die neuen Weltmeister proftierten bei ihrem Triumph allerdings von zwei prominenten Absagen. Die Olympiasieger Meryl Davis und Charlie White aus den USA hatten ebenso auf einen Start verzichtet wie ihre kanadischen Vorgänger Tessa Virtue und Scott Moir, Goldmedaillengewinner von Vancouver 2010.

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