Garmisch-Buam on top

Von Jonas Schützeneder
Ganz oben: Fritz Dopfer und Felix Neureuther feierten einen historischen Doppel-Triumph
© getty

Die deutschen Slalom-Asse sorgen für einen historischen Doppelsieg. Severin Freund fliegt derweil auf den Spuren von Hanni. Bei den Paralympics wird großer Sport geboten und ein Kombinierer strippt sich zum Triumph. Streit gibt es dagegen bei den österreichischen Skispringern, wo jetzt auch Goldi ordentlich austeilt.

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Fritz und Felix ganz oben

Dopfers Fritz fischt frische Fis-Punkte! Zugegeben, etwas aufgewärmt! Soll uns aber nicht weiter stören, denn ganz Deutschland feierte am Sonntag den deutschen Doppel-Sieg im Slalom von Krnjska Gora. In Führung liegend zitterten Felix Neureuther und Fritz Dopfer im Ziel, ob denn die große Sause noch von einem Österreicher zerstört werden sollte.

Mario Matt ging als Führender und letzter Läufer auf die Strecke. Angesichts so viel deutscher Dominanz auf dem Treppchen wurden die Beine allerdings schwer, der Druck war zu hoch. Matt schied aus, Fritz und Felix feierten den ersten deutschen Doppel-Sieg im Weltcup überhaupt! "Das ist ein historischer Höhepunkt im Männersport. Das ist ein Hammer-Ergebnis, wenn du Eins und Zwei in einem Herren-Slalom hast", frohlockte Alpindirektor Wolfgang Maier über das Ergebnis seines Duos.

Dabei musste Dopfer lange Jahre ein düsteres Geheimnis verstecken. Spätestens seit seinem großen Erfolg ist damit Schluss. Laut übereinstimmenden SPOX-Informationen ist Dopfer zur Hälfte Österreicher! Seine Mutter stammt aus dem Nachbarland, früh entschied sich der kleine Fritz allerdings für GER. Da startet auch Kumpel Felix und beide pushen sich seit Jahren gegenseitig, wie Dopfer kürzlich im SPOX-Interview verriet. Gut so, weiter so, Garmisch-Boys!

Tobi sagt Servus

Jahrelang war es so einfach: Mit Blick auf das gefühlt 1534-köpfige Teilnehmer-Feld beim Langlauf-Massenstart war ein Deutscher immer sofort zu finden. Tobi Angerer. Kennzeichen: rote Mütze. Jetzt ist es vorbei, "Rotkäppchen" Angerer beendet seine große Karriere mit einem Glas Sekt und gemütlichem Auslaufen beim 50-Kilometer-Rennen in Oslo. Neben Angerer feierte auch Jens Filbrich seinen Abschied.

"Es hat viel Spaß gemacht, an der Wiege des Langlaufs vor diesem außergewöhnlichen Publikum das letzte Mal zu laufen. Ich bin dankbar, dass ich diese Chance noch einmal bekommen habe", sagte Angerer mit Tränen der Rührung in den Augen. Seine Familie und Freunde hatten seine letzten Meter als Profi mitverfolgt. Nach zehn Olympia- und WM-Medaillen ist Schluss für den Traunsteiner. Einziger Makel: Es reichte nie zum Gold. Trotzdem eine ganz große Karriere. Danke, Tobi!

Freund auf Hannis Spuren

Angesichts des Feier-Marathons nach dem Olympiasieg im Mannschaftsspringen musste man fast schon Angst um unseren Siegspringer Severin Freund haben. "Wir haben schon Gas gegeben", verriet der Waldkirchener nach der wilden Party. In Sotschi wurde sogar das Österreichische Haus zerlegt, weil im Deutschen die Lichter schon aus waren. Seitdem sind die Ösis völlig von der Rolle (siehe Flops) und Sevi springt munter von Sieg zu Sieg.

Auch in Norwegen, an einer Wiege des Skispringens, war kein Kraut gegen Freunds Topform gewachsen. Am Holmenkolm ließ der Niederbayer seinen Konkurrenten nicht den Hauch einer Schanze und sprang deutlich zum Sieg. Satte 13 Punkte Vorsprung, die nächste Freund-Party stieg! Und damit reiht sich der Gold-Sevi in eine ganz nahmhafte Liste ein. Vor ihm gewannen dort nämlich nur Jens Weisflog und Sven Hannwald. Die Skiflug-WM am kommenden Wochenende kann also kommen!

"Richie" strippt sich zum Hattrick

Ist das nicht etwas zu kalt? Johannes Rydzek zieht sich in der Norwegischen Kombination komplett aus und holt so den dritten Weltcup-Sieg in einer Woche. Sagt zumindest sein Trainer Hermann Weinbuch. "Heute hat er sich komplett ausgezogen. Er hat alles rausgeholt. Das war ein richtig wichtiger Sieg", freute sich Bundestrainer nach dem dritten Streich seines Schützlings.

Ausgezogen aber in voller Wettkampf-Montur lief "Richie" der Konkurrenz in Oslo davon. Von den "Nordischen Ramponierern" spricht nach den Pannen von Sotschi keiner mehr. King Richie, Richard Nordischherz und Johannes der Große sind die neuen Nicknames für unseren Kombi-Star! Für seine Serie hat der 22-Jährige übrigens eine einfache Erklärung: "Ich mache nicht viel anders als den Rest der Saison. Aber jetzt läuft es. Wenn man einmal drin ist, hat man so ein Selbstbewusstsein, dass es einfach läuft."

Großer Sport

Was für ein Auftakt! Gleich zum Start der Paralympics in Sotschi wurde es goldig für das deutsche Team. "Wir müssen kleinere Brötchen backen", meinte Chef de Mission Karl Quade im Interview. Nur ein geschickter Schachzug, um die Konkurrenz einzulullen?

Sah ganz so aus! Mit Andrea Eskau (Biathlon) und Anna Schaffelhuber (Abfahrt) holten zwei Athletinnen den Olympiasieg. Dass "Gold-Andrea" am Sonntag wegen eines Asthma-Anfalls beim Langlauf aufgeben musste, war die einzige schlechte Nachricht. Trotzdem ganz großer Sport alles Teilnehmer!

Seite 2: Die Flops des Wochenendes