Zimmermann schreibt Geschichte

SID
Es war erst der zehnte Weltcup den Zimmermann bestritten hatte
© getty

Ski-Freestylerin Lisa Zimmermann hat drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi (7. bis 23. Februar) erneut Sportgeschichte geschrieben. Die 17-Jährige aus Bad Aibling gewann im Schweizer Gstaad als erste Deutsche einen Slopestyle-Weltcup.

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Damit untermauerte Zimmermann ihre Ambitionen auf eine Medaille bei der Olympia-Premiere ihrer Spezialdisziplin bei den Spielen in Russland (7. bis 23. Februar). "Das ist ein cooles Gefühl", sagte Zimmermann nach ihrem Sieg.

Zwar fehlten in Gstaad eine Reihe von Weltklasse-Athletinnen, darunter die Siegerinnen der ersten drei Weltcups der Saison. Doch Zimmermann zeigte im Finale mit einer Wertung von 91,20 Punkten die beste Leistung einer Athletin im bisherigen Verlauf des Olympia-Winters.

Das reichte zum überlegenen Sieg vor der Britin Katie Summerhayes (80,0) und Silvia Bertagna aus Italien (78,6). "Das war einfach ein Run, der Spaß macht. Für Olympia kommen schon noch ein paar Schwierigkeiten dazu", sagte Zimmermann.

Zimmermann von Beginn an dran

Zimmermann, die vor einigen Monaten als erste Frau den schwierigen Trick "Double Cork 1260" gestanden hatte, war zum Saison-Auftakt in Cardrona in Neuseeland bereits Dritte gewesen. Nach einem fünften Platz in Copper Mountain (USA) kurz vor Weihnachten hatte sie auf den dritten Wettkampf in Breckenridge (USA) am 10. Januar verzichtet.

Jetzt triumphierte sie beim erst zehnten Slopestyle-Weltcup der Geschichte - und übernahm damit die Führung in der Gesamtwertung. Vor dem letzten Weltcup-Wettbewerb am 22. März in Silvaplana/Schweiz beträgt ihr Vorsprung auf die zweitplatzierte Dara Howell aus Kanada 25 Punkte.

In Sotschi gilt die frühere Eiskunstläuferin Zimmermann als heiße Kandidatin für Edelmetall, erst recht nach dem ersten Sieg. "Sie hat auf jeden Fall gezeigt, dass sie das Potenzial hat, auf das Podest zu fahren", sagte Trainer Thomas Hlawitschka.

Norwegerin gilt als Favoritin

Top-Favoritin ist nach Meinung zahlreicher Experten allerdings die Norwegerin Tiril Sjaastad Christiansen, die den ersten Weltcup der Saison mit einem "Score" von 91,0 Punkten gewonnen hatte. Die beiden anderen Tagessiege gingen an Howell (Copper Mountain/87,6 Punkte) und Keri Herman aus den USA (Breckenridge/88,66).

Die beiden deutschen Männer verpassten in Gstaad dagegen das Finale der besten 16. Florian Preuß aus Sprockhövel fehlten als Achtem seines Laufs 5,4 Punkte zur Qualifikation, am Ende wurde er als 26. geführt. Der wie Zimmermann für Olympia qualifizierte Bene Mayr (Unterhaching) kam mit zwei durchschnittlichen Läufen auf Rang 36. Der Tagessieg ging an Josiah Wells aus Neuseeland.

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